Dachdeckermeister Jörg Ewald (54) aus Hannover baut Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse im Zuge von Gebäudesanierungen ein. Seine Erfahrung lehrt ihn, dass man Artenschutz am Gebäude und energetische Sanierungen hervorragend miteinander verbinden kann.
Wann benötigen Hausbesitzer die Hilfe eines Fachmanns?
Die meisten Vogelarten können am Gebäude ein Zuhause finden. Ab einer schwer erreichbaren Höhe setzen wir die Nisthilfen an der Wand, am Steildach oder an Schornsteinen. Oft stellt sich die Frage, welche Voraussetzungen am Gebäude vorhanden sind und welche Tiere einziehen können.
Was muss man bei der Anbringung von Nisthilfen beachten?
Mauersegler ziehen Gebäudeaußenecken vor. Schwalben benötigen einen Dachüberstand von zirka 30 cm, Fledermäuse hingegen einen ruhigen, dunklen Raum, den sie am ehesten in Altbauten finden. Manche Bauteile bieten sich für eine Umnutzung an: Traufkästen und Ortgänge in Holzausbildung können für Mauersegler genutzt werden, Sommerquartiere für Fledermäuse hinter Schornsteinverkleidungen entstehen.
Aus alten Schornsteinen werden Nisthöhlen. Und wer sich Schwalben wünscht, sollte immer feuchtes Nistmaterial zur Verfügung stellen. Bei der Wohnungssuche muss man entsprechend kreativ vorgehen.
Mit welchen Kosten muss ein Hausbesitzer in etwa rechnen, wenn er Mauerseglern & Co. ein Zuhause bieten möchte?
Der Aufwand dafür ist völlig individuell. Je nach Einsatz auf dem Steildach, mit dem Hubwagen oder Gerüst. Meistens kommt es auf die Form, Erreichbarkeit und Höhe des Gebäudes an.
Das Interview führte Tonja Mannstedt.