Vor ein paar Jahrhunderten war Deutschland noch großräumig von Wald bedeckt. Heute steht es um diesen Lebensraum nicht besonders gut. Krank sind die Wälder Deutschlands. Und nach wie vor von der wirtschaftlichen Nutzung bedroht.
Dabei stellen naturnahe Wälder die Grundlage für das Vorkommen von über 30.000 Arten dar. Das entspricht 90 Prozent unserer heimischen Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen. Der Waldzustandsbericht der Bundesregierung stellt für 2007 fest, dass zwei Drittel des Waldes "sichtbar geschädigt" sind. Rund 25 Prozent der Bäume sind sogar schwer geschädigt. Schadstoffe aus der Luft und versauerte Böden setzen dem Wald zu.
Der Klimawandel hinterlässt seine Spuren und der Run auf erneuerbare Energien intensiviert den Einschlag von Holz und die Nutzung von Rest- und Totholz. Damit ist der Nährstoffkreislauf im Wald zerstört und wichtige Unterschlüpfe einheimischer Tiere - wie der Wildkatze - gehen verloren. Wenn die Biomasse Wald weiter schwindet, reduziert sich außerdem der CO2-Speicher, der in Zeiten des unaufhaltsamen Klimawandels von besonderer Bedeutung ist.
Die Bundesregierung und die Landesregierungen müssen endlich für eine umweltschonende und nachhaltige Waldwirtschaft eintreten. Eine verantwortungsvolle Waldpolitik unterstützt naturnahe Mischwälder und weist Schutzgebiete aus. Zukunftsfähige Konzepte müssen umgesetzt und wirtschaftlich ungenutzte Waldflächen geschaffen werden, damit unser Wald einen intakten Lebensraum für Tiere, Pflanzen und uns Menschen bietet.