Der BUND fordert einen neuen Umgang mit Flüssen und zeigt, wie es gehen kann: Auf seiner Herbstreise entlang der Elbe besuchte der BUND-Vorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger das Europäische Zentrum für Auenökologie auf Burg Lenzen. Bei einem Pressetermin an der Elbe hatte er gleich zwei wegweisende Modellprojekte im Blick – die Deichrückverlegung direkt bei Lenzen und gegenüber die „Hohe Garbe“, einen der wenigen verbliebenen Hartholzauwälder, der nun wieder an die natürliche Dynamik der Elbe angeschlossen wird.
Um bundesweit wirksame Pilotprojekte und Maßnahmen zur Renaturierung der Fließgewässer und ihrer Auen zu initiieren und umzusetzen, hat der BUND auf Burg Lenzen das Auenzentrum eingerichtet. Deutschlandweit sind nur noch 15 bis 25 Prozent der natürlichen Auen erhalten. Dabei sind die Rahmenbedingen für die Entwicklung lebendiger Flüsse günstig wie lange nicht mehr: Die anstehende Neustrukturierung des Bundeswasserstraßennetzes, die Ziele der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, der vorbeugende Hochwasserschutz oder die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt ermöglichen und erfordern eine Neuausrichtung der Bewirtschaftung und Unterhaltung von Flüssen. „Wir brauchen zukunftsfähige Konzepte, die ein Gleichgewicht zwischen Schutz und Nutzung des Ökosystems anstreben“, forderte Hubert Weiger. Das BUND-Auenzentrum lädt alle Akteure ein, diese Konzepte gemeinsam zu entwickeln und umzusetzen.
Meike Kleinwächter