BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Wärmedämmung - Neue Nischen für Mauersegler und Fledermaus

Mauersegler im Anflug. Foto: Klaus Roggel

Energiesparen ist das Gebot der Stunde für eine erfolgreiche Energiewende. Um beim Heizen Energie zu sparen, werden deshalb viele ältere Gebäude gedämmt. Die Niedersächsische Landesregierung hat sich das Ziel gesetzt, bis 2020 den Wärmebedarf im Land um 20 Prozent zu reduzieren und vergibt über die NBank zinsgünstige Darlehen für Wärmedämmungen, um Anreize für energetische Sanierungen zu schaffen.


Leider haben diese Sanierungen auch eine negative Seite: Bislang nisteten zahlreiche Vogel- und Fledermausarten in Nischen und Spalten an Häusern. Doch vor allem bei Dachmodernisierungen und beim Dämmen der Außenwände verschwinden diese kleinen Lebensräume. Die Bestände von Mauerseglern, Haussperlingen und der Zwergfledermäusen sind rückläufig – ihre Lage wird durch die energetische Sanierung verschärft.

 

Häuslebauer können auch an energetisch sanierten Gebäuden Schlupflöcher für Mauersegler schaffen. Fotos: Klaus Roggel
Häuslebauer können auch an energetisch sanierten Gebäuden Schlupflöcher für Mauersegler schaffen. Fotos: Klaus Roggel

Es gibt zum Glück einen ganz einfachen und preiswerten Weg, den Tieren auch weiterhin ein Zuhause an unseren Gebäuden zu geben. Der BUND Niedersachsen hat ein neues Projekt „Klimaschutz und biologische Vielfalt unter einem Dach“ ins Leben gerufen, um Möglichkeiten zum Schutz der Tiere landesweit bekannt zu machen und umzusetzen: Wenn bestehende Unterschlüpfe für Vögel oder Fledermäuse vor der Sanierung erfasst werden, sollte man an die Fassade oder in die Dämmung Nistkästen anbringen oder einbauen. Bei Gebäuden, die bislang keine Nistmöglichkeiten hatten, kann die Sanierung sogar genutzt werden, um neue Quartiere zu schaffen. Wenn die Nistkästen richtig eingebaut werden, gibt es keinerlei Wärmebrücken in der Dämmung. Und für die menschlichen Hausbewohner hat dies einen großen Vorteil: Denn Fledermäuse und Mauersegler sind fleißige Insektenfresser.


Die BUND-Projektmitarbeiter wenden sich speziell an Akteure in Wohnungsbau und -verwaltung, an Architekten, Handwerker, Energieberater und Behörden. Der BUND bietet ihnen Informationsmaterialien, Beispiele bautechnischer Lösungsmöglichkeiten, Beratungen, Vorträge und Fortbildungen an. Um landesweit agieren zu können, suchen die Projektmitarbeiter Interessierte, die nach einer kurzen Schulung vor Ort als Ansprechpartner agieren können – etwa für Wohnungsgesellschaften oder Handwerker. Zusammen mit dem Projektteam können sie in ihrer Region kleinere Aktionen und Veranstaltungen zum Thema organisieren. Mit Hilfe dieser Ansprechpartner will der BUND ein branchenübergreifendes Netzwerk aufbauen, in dem sich diejenigen, die Sanierungen und Neubauten planen und umsetzen, mit Artenschutz-Fachleuten austauschen können.


Birte Berlemann, Jana Lübbert

 

Kontakt:

Birte Berlemann, Jana Lübbert

Tel. (0511) 965 69-14

E-Mail: artenschutz-am-bau@nds.bund.net


Mehr Informationen: www.bund-niedersachsen.de

 

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/service/bundmagazin/42013/waermedaemmung_neue_nischen_fuer_mauersegler_und_fledermaus/