Unter den Landnutzern im Drömling war das Projekt anfangs umstritten. Daher war vor dem Projektstart ein dreijähriger Planungsprozess nötig, in den Vertreter von Land-, Forst- und Wasserwirtschaft sowie des Naturschutzes intensiv einbezogen wurden. Auch während der zehnjährigen Umsetzungsphase wurden die Betroffenen einbezogen und das Wissen der Bevölkerung genutzt. Am Ende war eine breite Akzeptanz für die Naturschutzarbeiten sowie eine vertrauensvolle Zusammenarbeit entstanden, die mit zum Erfolg des Projekts beigetragen haben:
- Heute kann im Drömling der Grundwasserstand im Sinne des Naturschutzes und unter Berücksichtigung der Nutzerinteressen und des Hochwasserschutzes gesteuert werden.
- Eine extensive Grünlandnutzung sorgt dafür, dass artenreiche Feucht- und Nasswiesen bestehen bleiben.
- Sumpf- und Auenwälder konnten gerettet werden und sind heute geschützt. Aus Nadelwäldern wurden Laubwälder, und auf 400 Hektar können sich Naturwälder ohne jegliche Nutzung entwickeln.
Rund 70 Prozent des niedersächsischen Drömlings sind heute in öffentlicher Hand, und das gesamte Kerngebiet wird als Naturschutzgebiet gesichert und weiterentwickelt. Auf sachsen-anhaltinischer Seite wurde fast zeitgleich ein Naturschutzgroßprojekt abgeschlossen. Die Ziele der beiden Projekte wurden im grenznahen Bereich aufeinander abgestimmt. Ein Nebeneinander von Fluss-Aue-Ökosystemen, Feuchtwäldern, beweideten und gemähten Feucht- und Nasswiesen, Sümpfen und Gräben ist ein Garant für den Artenreichtum des Drömlings. So haben Biber, Kranich, Seeadler, Amphibien, Libellen und Wiesenvögel weiterhin einen für sie perfekten Lebensraum.
Martin Zenk, Landkreis Gifhorn