BUND: Massentierhaltung - BUNDjugend geht für junge Hühner auf die Straße

An einem Samstag Ende August sollte es ernst werden. Wir wollten mit möglichst vielen Menschen gemeinsam in Wietze im Kreis Celle gegen Massentierhaltung demonstrieren und symbolisch Europas größten Geflügelschlachthof – in dem täglich 430.000 Tiere geschlachtet werden sollen – umzingeln. Für die Umzingelung solch eines großen Grundstücks braucht es viele Menschen! Die BUNDjugend Niedersachsen wollte auf jeden Fall dazu beitragen, dass diese Demo ein voller Erfolg wird. Daher organisierten wir aus Hannover zwei Busse für den Aktionstag und freuten uns umso mehr, dass beide Busse schließlich voll waren mit jungen Aktiven.

Die Kofferräume waren gefüllt mit vielfältigem Demomaterial: 30 gelbe Ortsschilder gegen Massentierhaltung, 18 bunte Tierkostüme, zudem Fahnen von BUND, BUNDjugend und dem niedersächsischen Jugendumweltnetzwerk JANUN. Außerdem hatten wir noch Scha-blonen mit wütenden Hühnern im Gepäck, die sich die Demonstranten mit Farbe auf Stoffe und T-Shirts malen konnten. Unser Material fand schnell seinen Weg in die Hände unserer Mitstreiter, und so zogen wir zum Droschkeplatz zur Auftaktkundgebung. Dort warteten schon tausende Menschen – rund 7000 sollen insgesamt an der Demo teilgenommen haben.

: Die BUNDjugend war mit zwei Bussen aus Hannover zur Demo angereist. Im Gepäck waren passende Kostüme und Schilder. Fotos: BUNDjugend

Uns umgab ein fast festliches Ambiente mit Essens- und Infoständen. Aufklärung wurde in Gesprächen und durch Flyer betrieben. Auf der Bühne ging es in ersten Reden um ernste Argumente gegen Massentierhaltung, und Bands sorgten für gute Laune zum Demonstrieren.

Eine beeindruckende Masse von Demonstranten bewegte sich dann Richtung Schlachthof. Mit dieser Menschenmenge hatten wohl auch die Bewohner Wietzes nicht gerechnet! Viele kamen auf die Straßen und bestaunten den nicht enden wollenden Zug von bunten und lauten Massentierhaltungsgegnern.

Am Schlachthof wurde die Menschenkette gebildet. Leider war es den Demonstranten untersagt, direkt am hintersten Zaun des Schlachthofs die Kette zu bilden. Der Bauer, dem das Stück Land am Zaun gehört, wollte uns nicht auf seinen Acker lassen. Zum Glück waren wir jedoch genug Menschen, um den Schlachthof dennoch gleich zweimal zu umzingeln! Im Regen zogen wir alle dann wieder in Richtung Droschkeplatz. Dort gab es noch eine Kundgebung und ein Konzert.

Der Tag war für uns ein voller Erfolg. Wir haben es geschafft, allein in Hannover immerhin 90 junge Leute zu animieren, ihr Gesicht gegen Massentierhaltung zu zeigen. Unterstützt wurden wir dabei durch die Bundesgeschäftsstellen von BUND und BUNDjugend. Der Demo-Erfolg war eine großartige Wertschätzung unserer Arbeit.

Clara Waldermann