Wenn auf magerem Boden in Südniedersachsen Tomatenpflanzen 2,70 Meter hoch werden, Rosen viermal im Jahr blühen und Gurken, Mais und Zucchini ausgezeichnet gedeihen, denken die meisten als erstes an Gewächshäuser, viel Kunstdünger oder Unkrautvernichtungsmittel. Doch eine Mischung aus Kompost, Dung, Holzkohle und Tonscherben – genannt „Terra Preta“ (portugiesisch für schwarze Erde) – sorgt für diese wunderbare Bodenfruchtbarkeit im heimischen Garten. Solche besonderen Böden kommen in teils meterdicken Schichten in prähistorischen Siedlungsgebieten in Amazonien und Afrika vor, wo Ackerbau betrieben wurde.
Warum sollten wir uns nicht das Wissen dieser Völker wieder zunutze machen und verbreiten? Denn Terra Preta hat neben der Steigerung der Fruchtbarkeit um bis zu 80 Prozent noch einen immensen Vorteil: Pro Hektar kann der Ausstoß von Kohlendioxid um 50 Tonnen reduziert werden, das in der Erde gebunden bleibt. Außerdem entstehen keine anderen klimaschädigenden Gase wie Methan oder Lachgas.