Skifahren ohne Schnee? - Am Wurmberg ist der Wurm drin!

Am Wurmberg im Harz sollen neue Ski-Liftanlagen und Parkplätze entstehen, mit großzügiger finanzieller Unterstützung der Niedersächsischen Landesregierung und damit der Steuerzahler. Dass dabei ökologisch wertvolle alte Baumbestände gefällt werden sollen und auf den Pisten aufgrund der Klimaerwärmung in naher Zukunft wahrscheinlich kaum noch Schnee liegen wird, scheint dabei nicht weiter zu stören.

 

Skilift im Sommer. Foto: Friedhart Knolle
Skifahren auf grünen Pisten?

Zwar gab es während der Planungsphase des Projektes eine Beteiligung der Umwelt- und Naturschutzverbände, jedoch wurden die dort vom BUND vorgebrachten Einwände und Bedenken aber offenbar von den Vorhabensträgern und Genehmigungsbehörden nicht ernst genommen. Nachdem eine völlig überraschende „Hauruck“-Genehmigung erfolgte und praktisch im selben Moment die Kettensägen anrückten, hat der BUND Landesverband Niedersachsen als letztes verbliebenes Mittel Klage gegen die Rodungsarbeiten eingereicht.


Natürlich hat die Entscheidung zur Klage in der wirtschaftlich stark vom Tourismus abhängigen Region lautstarke Kritik hervorgerufen. Die „Ökospinner“ vom BUND und auch von den anderen Naturschutzverbänden waren mal wieder die großen “Verhinderer“, die jedweden wirtschaftlichen Fortschritt mit einer perfiden Verzögerungstaktik im Keim ersticken wollen.

 

Sport auf dem Wurmberg im Sommer. Foto: Friedhart Knolle
Es geht auch anders!

Der BUND ist keineswegs überall „auf Krawall gebürstet“, sondern versucht, wo immer möglich, die Belange von Natur und Umwelt im Konsens mit den Menschen vor Ort zu schützen. Und der BUND will auch nicht den Tourismus als regional wichtigen Wirtschaftsfaktor im Harz grundlegend in Frage stellen. Der Skitourismus kann im Harz aber angesichts des fortschreitenden Klimawandels keine nachhaltige Perspektive sein. Aufgrund der weltweiten Klimaerwärmung wird die Schneebedeckung im Harz in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich kontinuierlich zurückgehen, nachzulesen in unabhängigen wissenschaftlichen Studien. Die Saison, in der ein halbwegs vernünftiger Skibetrieb möglich sein wird, wird damit immer kürzer. Hier helfen auch keine teuren und energiehungrigen Beschneiungsanlagen.


Nachhaltige Tourismusentwicklung bedeutet nicht, Millionen Steuergelder sehenden Auges in ein unökologisches und wirtschaftlich fragwürdiges Projekt zu versenken. Der Harz bietet mit seinen herrlichen Landschaften, schönen Wanderwegen und gastfreundlichen Menschen hervorragende touristische Potenziale, auch außerhalb der zukünftig sehr wahrscheinlich an Bedeutung verlierenden Wintersaison. Diese Potenziale gilt es im Harz weiter zu entwickeln und hierzu nachhaltige touristische Angebote zu entwickeln. Der Natur, den Menschen im Harz und dem Geld der Steuerzahler wäre hiermit allemal besser gedient!

 

Weitere Informationen unter: http://goslar.bund.net/presse/wurmberg

 



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