Libellen sind faszinierende Wesen, schillern in bunten Farben und sind Flugakrobaten. Einige Arten fliegen bis zu 50 Kilometer pro Stunde schnell, sie steigen auf 2000 Meter auf und überqueren sogar den Atlantik. Das Flugprinzip von Hubschraubern haben Ingenieure bei den Libellen abgeschaut. Das ist aber nicht Grund genug für den BUND, ein neues Artenschutz-Projekt für Libellen anzugehen.
Viele Libellenarten sind gefährdet oder gehen in ihren Beständen stark zurück. Von 81 Libellenarten in Deutschland stehen 48 auf der „Roten Liste gefährdeter Arten“. Zudem haben Libellen eine wichtige Funktion als so genannte Bioindikatoren. Anhand ihres Vorkommens lässt sich erkennen, ob ein Gewässer verschmutzt ist, ob der Sauerstoffgehalt im Bach niedrig ist und wie der Klimawandel bereits die Natur beeinflusst.
Das Projekt, das der BUND Landesverband gemeinsam mit der Kreisgruppe Region Hannover ins Leben gerufen hat, will dazu beitragen, dass viele Menschen das Reich der Libellen kennen lernen und sich dann ehrenamtlich für den Schutz der Insekten sowie deren Lebensräumen einsetzen. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung und die Deutsche Umwelthilfe unterstützen das Projekt.
Das Libellen-Projekt enthält viele Bausteine:
- Öffentlichkeitsarbeit zur Gefährdung der Libellen und ihrer Lebensräume
- Aufbau eines Netzwerks von Experten, Multiplikatoren und Kooperationspartnern
- Gewinnung ehrenamtlicher Mitarbeiter für die Libellenbeobachtung und für Schutzmaßnahmen
- Erstellen von Anleitungen zur Libellenbeobachtung und zum Schutz der Lebensräume
- Konzept und Voruntersuchung für einen Libellenlehrpfad
In der Region Hannover werden auch Naturführungen, Exkursionen und Veranstaltungen angeboten, außerdem gehen fachkundige BUND-Mitarbeiter in Schulen und bieten Umweltbildung für Kinder an. Doch nicht nur Kinder oder Laien können beim Libellenschutz mitmachen, der BUND sucht auch Menschen, die sich bereits mit Libellen auskennen und ihr Wissen weitergeben wollen.
Renate Marcus