Hans-Hermann Jantzen ist Theologe und Pfarrer. Von 1997 bis 2011 war er Landessuperintendent für den Sprengel Lüneburg der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover und Bischofsvikar seiner Landeskirche. Jantzen hat sein Leben lang nicht nur in seinen Predigten über die Bewahrung der Schöpfung gesprochen, sondern sich aktiv für diese eingesetzt, vor allem mit seinem Engagement gegen Atomkraftwerke.
Aus diesem Grund hat der BUND Niedersachsen bei seiner diesjährigen Jahresvertreterversammlung den Atomkraftgegner mit der Konrad-Buchwald-Medaille in Silber ausgezeichnet.
Renate Backhaus, Mitglied im BUND-Landesvorstand, sagte in ihrer Laudatio: „Im Sprengel Lüneburg erntete Hans-Hermann Jantzen neben Zustimmung heftige Kritik, als er kurz nach seinem Antritt öffentlich sagte, sein Herz schlage für die Atomkraftgegner. Im Laufe der Jahre besuchte er nicht nur die Menschen in Gorleben und die AKW-Standorte, sondern warb in der Synode und landesweit für ein baldiges Ende der Nutzung der Atomenergie. Das brachte ihm von Seiten mancher Politiker Ärger ein, im Laufe der Jahre dann aber mehr und mehr Zustimmung und Anerkennung.“
Jantzen hat gegen Atomkraft gepredigt und mit vielen Symbolen die Anti-Atomkraft-Bewegung gestärkt. So pflanzte er an der Elbe gegenüber dem AKW Krümmel einen Apfelbaum als Hoffnungssymbol und hielt in Lüneburg eine Mobilisierungsrede zur großen Antiatomkraft-Menschenkette 2010. Zudem unterstützte er das Deeskalationsteam bei den Castortransporten. Backhaus lobte, dass Hans-Hermann Jantzen sein Amt als Landesbischof und Bischofsvikar genutzt habe, um einen breiten Meinungsbildungsprozess für die Bewahrung der Schöpfung voranzutreiben.
Der Konrad-Buchwald-Preis des BUND Niedersachsen besteht aus einem Preisgeld von bis zu 1500 Euro, die Einzelpersonen oder Gruppen zukommen, die sich in besonderem Maße um Natur und Umwelt verdient gemacht haben. Die Medaille wird zu Ehren des langjährigen Vorsitzenden und Mitgründers des BUND Niedersachsen, Prof. Dr. Konrad Buchwald, verliehen. Der BUND-Landesvorstand sammelt Vorschläge und stimmt über die Preisträger ab.
