Packende Reden, stimmungsvolle Jazz-Klänge und ein launiges Wiedersehen vieler Umwelt- und Naturschützer aus Niedersachen machten die 50-Jahr-Feier des BUND Landesverband Niedersachsen zu einem besonderen Ereignis. Mehr als 200 Gäste waren der Einladung nach Hannover gefolgt und blickten zurück auf die größten Erfolge und den unermüdlichen Einsatz der Ehrenamtlichen im Verband.
Im BUND, in dessen Reihen viele Wissenschaftler vertreten sind, steht immer schon wertvolle, aber eher leise Hintergrund- und Lobbyarbeit hoch im Kurs, weniger lautstarke, medienwirksame Auftritte. Doch die Erfolge der letzten Jahrzehnte verdienten eine große, feierliche Würdigung.
Der Bundesvorsitzende des BUND, Hubert Weiger, hob die Leistungen des BUND Niedersachsen hervor im Kampf gegen die Atomkraft, im Moorschutz, für Umweltbildung in zahlreichen Nationalpark-Häusern sowie für den Wald. Doch Weiger mahnte zugleich: „Wir haben schon viel erreicht in den Köpfen der Bürger, doch wir sind noch längst nicht am Ziel, eine nachhaltige Entwicklung ist immer noch nicht gegeben.“ Der Bundesvorsitzende ging auf aktuelle Entwicklungen ein und stellte in seiner Rede den Wachstumsbegriff in Frage. „Wir müssen zurück zu unseren Wurzeln und eine kritische Wachstumsdebatte führen.“ Denn 1961, als der BUND Niedersachsen gegründet wurde, bemängelten die Gründerväter Dr. Hans Heider und Prof. Dr. Konrad Buchwald bereits, dass ungebremstes Wachstum Umwelt und Natur nachhaltig schade. „Die Frage ist doch, was muss wachsen und was schrumpfen“, so Weiger.
Renate Backhaus, Mitglied im BUND-Landesvorstand und atompolitische Sprecherin sprach für den Landesvorstand des BUND Niedersachsen und sagte: „Unsere Gründerväter hätten sich 1961 sicherlich nicht vorstellen können, dass es auch 50 Jahre später noch so viel zu tun gibt, um unsere Natur und Umwelt vor schädlichen Eingriffen zu bewahren.“
Dr. Stefan Birkner, Staatssekretär im Landesumweltministerium, forderte den BUND auf: „Lassen Sie nicht nach in ihrem kritischen Wirken für die Natur, der BUND ist zwar ein streitbarer Verband, aber Streit und Diskussion gehören zu einer Demokratie.“ Unter den Gästen bei der Jubiläumsfeier waren auch Landwirtschaftsminister Gert Lindemann, ehemalige Bundes- und Landesminister sowie viele Europa-, Bundes- und Landespolitiker.
Zum Jubiläum blickt der BUND Niedersachsen auf eine beeindruckende Bilanz zurück. Aus einer kleinen Gruppe von Wissenschaftlern und Naturschützern wurde ein großer Umweltverband. Heute ist der Landesverband Niedersachsen der viertgrößte Landesverband und hat mehr als 33.000 Mitglieder und Förderer. Der BUND wirkte mit bei der Ausweisung zweier Nationalparke und eines Biosphärenreservats, durch sein Engagement entstanden Nationalpark-Häuser, wurden Moore unter Schutz gestellt und viele Eingriffe in die Natur verhindert.
Im Internet finden Sie weitere Impressionen, Videomitschnitte der Reden sowie die Festschrift: www.bund-niedersachsen.de/50
