Erst sammelten sie fleißig, dann putzten sie, dann wurde zerkleinert und gepresst. Es war ein langer Weg vom Apfel bis zum Saft, aber das machte die Sache ja so interessant. Sieben Jungen und drei Mädchen, genannt die "Öselbande", produzierten am 14. September ihren eigenen Apfelsaft, mit tatkräftiger Unterstützung von Olaf Dalchow (rechts im Bild) von der BUND Kreisgruppe Wolfenbüttel. Das Ergebnis der Plackerei konnte sich am Ende sehen, besser gesagt schmecken lassen. "Der Saft ist richtig lecker", meinte der sechsjährige Christoph Dalchow, der wie seine Freunde mit Feuereifer dabei war.
Alle 14 Tage trifft sich die neu gegründete Kindergruppe des BUND, meist auf Dalchows Resthof in Sottmar, um gemeinsam mit den Eltern spielend und forschend die Umwelt, in der sie aufwachsen, zu entdecken. Benannt haben sich die fünf- bis siebenjährigen Kinder übrigens nach dem nächsten Berg hinter ihrem Dorf, dem 156 Meter hohen Öselberg südlich von Wolfenbüttel.
Schon beim ersten Treffen Mitte August ging es kräftig zur Sache. Kartoffeln wurden geerntet, miteinander verglichen und dann gegrillt. Exkursionen mit Landwirten, Imkern, Müllern und anderen interessanten Menschen stehen noch auf dem Programm. Im nächsten Jahr will die Öselbande Getreide von der Aussaat bis zur Ernte verfolgen. Und im Herbst wird dann natürlich auch das erste eigene Brot gebacken. "Wir wollen auch basteln, malen, gärtnern und spielen", erklärt Olaf Dalchow. "Ganz nebenbei lernen die Kinder auf diese Weise viel über die Natur, Tiere und Pflanzen, über Landwirtschaft, Wasser und Energie." Ist die Öselbande ein Modell für andere Kreisgruppen? "Auf jeden Fall", meint der Familienvater. Die Nachfrage sei so groß, dass es mittlerweile eine Warteliste gäbe.
Tobias Wagner
