Ein 'Böser Ort' wird gut - Erster Spatenstich zur Deichrückverlegung in der Lenzener Elbtalaue

Foto: Beginn des Deichbaus
Erster Spatenstich und Festakt zum Bau des neuen Deichabschnittes am "Bösen Ort" an der Elbe mit: Landrat Hans Lange, Landwirtschafts- und Umweltminister des Landes Brandenburg Dr. Dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes Brandenburg Matthias Platzeck, Bundesumweltminister Jürgen Trittin, Präsident des Bundesamtes für Naturschutz Prof. Dr. Hartmut Vogtmann (v.l.n.r.). Foto: Tim Schwarzenberger
Foto: Deichrückverlegungsgebiet
Blick vom niedersächsischen Elbholz auf das rechtselbische Deichrückverlegungsgebiet in Brandenburg

Jahrelange Vorarbeiten und die Unterstützung durch viele Spender haben erste Erfolge gezeigt: Am 12. September haben Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck und Bundesumweltminister Jürgen Trittin den ersten Spatenstich zur Elbdeichrückverlegung am "Bösen Ort" bei Lenzen vorgenommen. Das Naturschutzgroßprojekt im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, das eine der umfassendsten Rückdeichungen in Europa ermöglichen soll, kann nun in die Umsetzungsphase gehen.

Bereits vor 100 Jahren hatten Fachleute die Entschärfung der Gefahrstelle am "Bösen Ort" gefordert. Dort, wo die Elbe bei Lenzen einen Knick von nahezu 90 Grad macht, wird jetzt der Deich auf einer Länge von 6,5 Kilometern bis zu 1300 Metern weit ins Landesinnere verlegt. 420 Hektar Uberflutungsraum werden dadurch wieder hergestellt. Initialpflanzungen tragen dazu bei, dass Eichen, Ulmen und Weiden hier bald zu einem neuen artenreichen Auwald heran gewachsen sein werden. Damit verdoppelt sich die Auwaldfläche entlang der unteren Mittelelbe. Wertvoller Lebensraum für Seeadler, Biber, Schwarzstorch, Laubfrosch und Co. entsteht ein wichtiger Beitrag für das europäische Netzwerk "Natura 2000".

Hochwasserschutz und Naturschutz werden bei dieser Maßnahme zukunftsweisend miteinander verknüpft. Durch Entschärfung der hydraulischen Engstelle des "Bösen Ortes verringert sich die Hochwassergefahr für die örtliche Bevölkerung erheblich. Mit der Errichtung einer Aussichtsplattform und eines Auen-Erlebnispfades sollen darüber hinaus weitere Impulse für einen Natur schonenden Tourismus im Umfeld des vom BUND betriebenen Auenökologischen Zentrums Burg Lenzen erzielt werden.

Mit dem ersten Spatenstich zur Errichtung des Neudeiches beginnt die Umsetzung des Naturschutzgroßprojektes. Im Jahr 2007 soll dann der Altdeich an sechs Stellen dauerhaft geöffnet werden. Alles in allem kostet das Naturschutzgroßprojekt rund 5,5 Millionen Euro. Spendenmittel des BUND, der Deutschen Umwelthilfe, der Michael Otto Stiftung und der Lotterie Bingo haben die Voraussetzung für staatliche Zuschüsse geschaffen.

Am deutschen Abschnitt der Elbe sind heute nur noch etwa 15 bis 20 Prozent der natürlichen Uberschwemmungsflächen erhalten. Die Projektinitiatoren in Lenzen erhoffen sich jetzt eine Signalwirkung für weitere Rückdeichungsvorhaben entlang der Elbe und anderen Flüssen in Deutschland und Europa.

Tim Schwarzenberger



  • Direkt zur Online-Spende, Foto: eyewire / fotolia.com
  • Direkt zum Online-Antrag, Foto: eyewire / fotolia.com
  • Folge uns auf facebook
  • Newsletter abonnieren

Die Wildkatze braucht Mäuse...

Jetzt BUND-Mitglied werden

Das Miteinander von Menschen und Bienen – werden Sie jetzt BUND-Mitglied und erhalten Sie für kurze Zeit den Bestseller-Roman als Dankeschön!

Jetzt Mitglied werden!

Beobachtungstipp

Jahresbericht 2016

Agrarbündnis Niedersachsen

aktion-moorschutz.de/

Give me Moor!

Suche