Politiker im BUND-Umwelttest - Ja oder Nein, das ist hier die Frage?

Foto: Podium
Nahmen die Landratskandidaten Klaus Arnold (CDU) und Rüdiger Butte (SPD) unter die Lupe (v.l.n.r.): Moderator Christian Ott (Radio Aktiv), Kerstin Barsch (ver.di), Dirk Wuschko (Kulturnetzwerk Mänder) und Ralf Hermes (BUND)

Manchmal sind klare Positionen hilfreicher als langatmige Ausführungen - zumindest dann, wenn es um eine politische Wahl geht. Das jedenfalls dachte sich Ralf Hermes, Vorsitzender Kreisgruppe Hameln, als im September in der Stadt an der Weser die Wahl des Landrats anstand. Gemeinsam mit ver.di, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband und dem Kulturnetzwerk Mäander lud der BUND also zu einem Bewerbungsgespräch der etwas anderen Art ein: Auf zehn Fragen zum Natur- und Umweltschutz sollten die beiden Landratskandidaten lediglich mit Ja oder Nein antworten. "Am Ende muss man sich entscheiden, auch bei komplizierten Themen", erklärte Hermes das Prinzip. "Selbst bei differenzierter Betrachtung gibt es irgendwann auf eine konkrete Frage nur noch ein Ja oder Nein." Zum Beispiel, ob man für den Ausstieg aus der Atomenergie ist oder nicht. Oder für die Einführung des Dosenpfands. Oder für die Privatisierung der Wasserversorgung.

Beide Kandidaten machten mit und setzten sich am 1. September im Hamelner Veranstaltungszentrum "Sumpfblume" vor rund 150 Zuhörern auf den heißen Stuhl: Rüdiger Butte, Direktor des Landeskriminalamtes, für die SPD und Klaus Arnold, Chef der Hamelner Stadtwerke, für die CDU. Rund zweieinhalb Stunden dauerten die Diskussionen rund um Fragen und die Antworten der Anwärter -dabei taten sich Unterschiede, aber auch viele Gemeinsamkeiten in der Umweltpolitik auf. Während Butte nicht unerwartet den Ausstieg aus der Atomenergie begrüßte, lehnte Arnold ihn ab. Der Kandidat der Christdemokraten wiederum befürwortete den Ausbau der Müllverbrennungsanlage Hameln, den Butte nicht wollte. Eher überraschend sagten beide Ja zur Ökosteuer, zur Förderung regenerativer Energien und zum Bau einer Biogasanlage in Afferde. Beide Kandidaten lehnten Gentechnik in der Landwirtschaft und die Privatisierung der Wasserversorgung ab. Ein "Jein" gab es von Arnold zur Einführung des Dosenpfandes. Mitglied in einem Umweltverband war übrigens keiner von beiden.

"Wer die Podiumsdiskussion verfolgt hat, konnte sich am Ende ein gutes Bild von den beiden Kandidaten machen", äußerte sich Hermes begeistert. Zumal die Kandidaten von den anderen Verbänden auch zu sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Themen befragt worden seien. "Die Veranstaltung war sachlich und themenbezogen, eine echte Orientierungshilfe für die Wählerinnen und Wähler", glaubt Hermes. "Und die Erfahrung hat uns gezeigt: Wer aus dem Rennen der Podiumsdiskussion von BUND, ver.di und Paritätische als der Bessere hervorgeht, gewinnt auch die Wahl!"

lit

Am 19. September wurde Rüdiger Butte mit knapp 52 Prozent zum Landrat gewählt.
Unter www.bund-hameln.de sind die zehn Umweltfragen des BUND und die Antworten der Kandidaten nachzulesen.



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