Monsanto gibt Freisetzungsversuche auf

Foto: Überreichung der Einwendungen
Johanne Sailer (mit Mikrofon) überreicht 3.400 Einwendungen gegen Gen-Raps an Hoyas Samtgemeindedirektor Wolfgang Rustemeyer (2.v.l.). Foto: Kraul
Foto: "Gen-Nie"
"Gen-Nie"-Symbol des Widerstandes und Maskottchen des Arbeitskreises "Gentechnikfreie Landwirtschaft". Dieser knallbunte und mit Federn verzierte Mix aus Kuh, Schwein, Hahn und Giraffe ist vorerst noch eine Fiktion aus Pappmache, entwickelt und gebastelt von einem Künstler.... Foto: Sailer

Eigens die agrarpolitischen Sprecher der Landtagsfraktionen von SPD und Bündnis 90/Die Grünen, Michael Stolze und Erich von Hofe, waren zu diesem Termin angereist, um den Gentechnik-KritikerInnen ihre Unterstützung zu signalisieren. "Gentechnik hat in der Landwirtschaft und in Nahrungsmitteln nichts zu suchen - Monsanto soll sich zurückziehen!" - dieser Forderung schlossen sich fast alle Teilnehmer der Kundgebung vor dem Hoyaer Rathaus an, einschließlich Verwaltungschef Rustemeyer.

Besondere Genugtuung erfuhr der Arbeitskreis, als CDU-Kommunalpolitiker - sie stellten im Rat und im Samtgemeinderat die absolute Mehrheit - einen bemerkenswerten Gesinnungswandel vollzogen:

Anfängliche Ablehnung und Skepsis gegenüber den BUND-Aktivitäten schlug um in Symphathie für die Argumente des BUND. Am Ende lehnten die CDU-Politker in einer eigenen Stellungnahme die Freisetzungsversuche der Firma Monsanto ab!

Dann der Schlag: Das Robert-Koch-Institut genehmigte Ende August die beantragten Freisetzungsversuche der Firma Monsanto mit transgenem Raps.

Wieder reagierten die Umweltschützer prompt: Drei Tage später, am 1. September, war der Versuchsacker besetzt. "Das Warten auf Monsanto begann", berichtet Johanne Sailer, "wir wußten ja nicht genau, wann die Aussaat beginnen sollte." Ein Zelt wurde aufgebaut, der Widerstand gegen den US-Konzern auf dem Acker friedlich und phantasievoll fortgesetzt. Die "Starren Weidelgräser", wie sich die AckerbesetzerInnen selbst nannten, bedeckten jeden Zentimeter Ackerboden mit Stroh, damit sollte die Aussaat erschwert werden. "Die Unterstützung für uns wuchs von Tag zu Tag", so Sailer, "die unterschiedlichsten Menschen kamen vorbei und bekundeten ihre Sympathie." Zeitweilig befanden sich über 100 Personen auf dem Feld, das ein örtlicher Landwirt an Monsanto verpachtet hatte.

 

Nach elf zermürbenden Tagen der Ackerbesetzung kam die erlösende und von vielen nicht mehr erwartete Nachricht: Der Monsanto-Projektleiter teilte am 10. September offiziell mit, daß die Firma Monsanto sich von den Freisetzungsversuchen in Oberboyen vollständig zurückziehen wolle. Dazu Johanne Sailer: "Entschlossenheit, Mut und Besonnenheit haben diesen von vielen Menschen getragenen Widerstand geprägt, und wir hatten Erfolg!"

(sal)



  • Direkt zur Online-Spende, Foto: eyewire / fotolia.com
  • Direkt zum Online-Antrag, Foto: eyewire / fotolia.com
  • Folge uns auf facebook
  • Newsletter abonnieren

Die Wildkatze braucht Mäuse...

Jetzt BUND-Mitglied werden

Das Miteinander von Menschen und Bienen – werden Sie jetzt BUND-Mitglied und erhalten Sie für kurze Zeit den Bestseller-Roman als Dankeschön!

Jetzt Mitglied werden!

Beobachtungstipp

Jahresbericht 2016

Agrarbündnis Niedersachsen

aktion-moorschutz.de/

Give me Moor!

Suche