Salzabwässer - BUND fordert Nordseepipeline als Kompromiss

Die Kaliindustrie leitet Salzabwässer in die Werra ein. Foto: BUND
Die Kaliindustrie leitet Salzabwässer in die Werra ein. Foto: BUND

Salzabwässer aus der Kaliindustrie schädigen nach wie vor Werra und Weser und beeinflussen massiv die biologische Vielfalt. Um einen guten ökologischen Zustand gemäß europäischer Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen, muss die Gewässerversalzung durch den Kalibergbau beendet werden. Eine Pipeline zur Nordsee bietet die Chance, dass Werra und Weser nach über 100 Jahren wieder zu Süßwasserflüssen werden. Das haben die betroffenen BUND-Landesverbände Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen bekräftigt.


Sie sehen eine Nordseepipeline als Kompromisslösung. Vorrangig muss die Kalibergbaufirma K+S AG Produktionsabfälle vermeiden und am Entstehungsort vermindern. Trotzdem entstehende Abfälle sollen wieder unter Tage gebracht werden. Derzeit beurteilt das Umweltbundesamt die Möglichkeiten, die Abwässer umfassend einzudampfen. Eine Einleitung in die Oberweser lehnen die Landesverbände strikt ab, ebenso wie die weitere Verpressung in den Untergrund. Sie gefährdet das Trinkwasser. Ökologische Vorteile gegenüber der derzeitigen Einleitung in die Werra bietet die Nordseepipeline nach Auffassung des BUND allerdings nur, wenn wichtige Rahmenbedingungen aus den Vorstudien eingehalten werden: Die weitere Planung muss bestätigen, dass die Einleitung des salzhaltigen Abwassers in die Nordsee unbedenklich ist, und der Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer darf nicht beeinträchtigt werden.


Bisher erleben wir überwiegend eine Hinhaltetaktik. Zwischen der Empfehlung einer Nordseepipeline durch den Runden Tisch im Frühjahr 2010 und der Vorlage erster Planungsunterlagen für die Raumordnungsverfahren im Frühjahr 2014 vergingen vier Jahre. Und die bisherigen Verringerungen der Salzeinleitung wurden K+S erst durch starken rechtlichen und politischen Druck abgerungen. Immerhin muss das Unternehmen die Verpressung in den Untergrund 2015 beenden und die Genehmigung zur Einleitung in die Werra ist bis 2020 befristet.

 

Marita Wudtke

 



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