Eine Lösung im jahrzehntelangen Streit um die Renaturierung der Ems ist ein Stück näher gerückt: BUND, Nabu und WWF haben Mitte Juni eine Absichtserklärung unterzeichnet, gemeinsam mit dem Land Niedersachsen, den Landkreisen Leer und Emsland und der Meyer Werft. Bis Jahresende wollen sie sich auf einen verbindlichen „Masterplan Ems 2050“ einigen. Er soll vertraglich festlegen, wie genau die ökologische Situation der Ems bis 2050 verbessert wird.
Außerdem verpflichtet sich das Land zu Sofortmaßnahmen: Für die kommenden drei Jahre stellt es 22 Millionen Euro bereit für die Entwicklung auentypischer Lebensräume, die Optimierung der Lebensräume von Wiesenvögeln, einen Pilotpolder und die Einrichtung einer Naturschutzstation an der Ems. Zur Schlickreduzierung soll versuchsweise ein Tidepolder angelegt werden, außerdem soll es weitere Studien zum Einbau einer Sohlschwelle oder einer Tidesteuerung mit Hilfe des Emssperrwerks geben. In den nächsten 35 Jahren will das Land 700 ha Flächen für den Naturschutz zur Verfügung stellen. Die Verhandlungen über den Masterplan haben im Juli begonnen. Ob ein gemeinsamer Weg zur Wiederherstellung einer gesunden und ökologisch intakten Ems gefunden werden kann, wird sich zeigen.
Vera Konermann