Im Jahre 2011 haben die Vereinten Nationen ein Zehnjahresprogramm zum weltweiten Schutz der Biologischen Vielfalt beschlossen. Mit diesem Programm will die UN die ökonomischen, kulturellen und ästhetischen Werte der Biologischen Vielfalt und deren Bedeutung für eine nachhaltige Entwicklung herausstellen. Neben dem Erhalt von Lebensräumen und Tier- und Pflanzenarten geht es in dem Programm auch um den Erhalt der innerartlichen Vielfalt, etwa alter Obst- und Gemüsesorten.
Der Erhalt alter und standortangepasster Nutzpflanzen ist gerade in Zeiten des Klimawandels wichtiger denn je. Doch seit 1900 sind schätzungsweise weltweit 75 Prozent der Kulturpflanzensorten ausgestorben; in Europa sogar mehr als 90 Prozent! „Über Jahrhunderte hat die züchterische Arbeit von Menschen eine reiche Artenvielfalt von Nutzpflanzen beschert. Dieses kulturelle Erbe ist stark gefährdet und wir wollen unseren Teil zum Erhalt der alten Sorten beitragen“, erläutert Ingrid Ohlendorf, stellvertretende Vorsitzende des BUND-Salzgitter. Deshalb trägt der BUND Salzgitter seit 2005 durch seine Pflanzenbörsen dazu bei, die Artenvielfalt von Gartenkulturpflanzen zu sichern.
Auch dieses Jahr war die Nachfrage nach außergewöhnlichen Nutzpflanzensorten wieder sehr groß. Über 1.500 Tomatenpflanzen, 300 Chilis und Paprika sowie eine Vielzahl von Kräutern fanden einen neuen Besitzer. Besonders gefragt war die von der BUND-Jury zur Tomate des Jahres gekürte Tomate „Roter Heinz“, bei der es sich um eine echte regionale Spezialität aus Hannover handelt. Über dreißig BUND Aktive standen den vielen Besuchern für Fragen und der Weitergabe von Pflanzenraritäten und Infomaterial an mehreren Pavillons zur Verfügung.
Thomas Ohlendorf
