Gefährdete Haie - Die Räuber der Meere brauchen unseren Schutz!

Der Riesenhai ist der zweitgrößte Fisch der Erde und vollkommen harmlos!
Der Riesenhai ist der zweitgrößte Fisch der Erde und vollkommen harmlos!

Haie haben bei vielen Menschen einen miesen Ruf, gelten sie doch immer noch als allesverschlingende Fressmaschinen, die an den Stränden auf arglos vor sich hinplätschernde Badeurlauber lauern. Filme wie „Der weiße Hai“ und sensationsgierige „Dokumentarfilme“, in denen die Tiere mit blutigen Ködern vor die Kamera gelockt werden, haben ein negatives und dabei völlig unzutreffendes Bild dieser faszinierenden Tiere gezeichnet. Denn Haie sind keine mordgierigen Bestien, sondern extrem wichtige Bestandteile des marinen Ökosystems – so auch in der Nordsee und im niedersächsischen Wattenmeer.


Insgesamt elf Haiarten kommen in der Nordsee vor, die die unterschiedlichsten Formen und Lebensweisen entwickelt haben. Dazu zählen die sanften, bis zu zwölf Meter langen Riesenhaie, die im offenen Meer Plankton aus dem Wasser filtrieren. Viel kleiner sind die gerade mal 80 cm langen, bunt gemusterten Katzenhaie, die auch im Wattenmeer vorkommen. Eine besondere Form bilden die eleganten Rochen, die eng mit den Haien verwandt sind und wie diese zur Klasse der Knorpelfische gehören, aber mit ihrer flachen Form insbesondere an ein Leben am Boden angepasst sind. So vielfältig die Formen und die Überlebensstrategien der Haie in der Nordsee auch sind, so haben die Tiere doch eines gemeinsam: Sie sind für den Menschen vollkommen harmlos und es gehört schon eine riesengroße Portion Glück dazu, sie überhaupt zu Gesicht zu bekommen.


Haie sind ein echtes Erfolgsmodell der Evolution – seit fast 400 Millionen Jahren schwimmen sie durch die Weltmeere. Auch in der Nordsee leisten sie wichtige Aufgaben im Ökosystem, zum Beispiel indem sie kranke oder geschwächte Tiere fressen. Doch obwohl die Haie für den Erhalt des empfindlichen ökologischen Gleichgewichts der Meere extrem wichtig sind, werden sie gnadenlos vom Menschen gejagt. Nach Schätzungen werden jedes Jahr weltweit bis zu hundert Millionen Haie gefangen oder enden als Beifang in den bis zu zwei Kilometer langen Schleppnetzen der Fischereiindustrie. Besonders grausam ist das so genannte „Finning“, bei dem den gefangenen Haien bei lebendigem Leib die Flossen abgeschnitten werden, die insbesondere in Asien als Delikatesse gelten.

 

Millionen Haiflossen landen als Delikatesse im Suppentopf. Foto: cc-by-sa-2.0
Millionen Haiflossen landen als Delikatesse im Suppentopf. Foto: cc-by-sa-2.0

Die verstümmelten Tiere werden dann wieder über Bord geworfen und gehen jämmerlich zugrunde. Zum Glück soll diese abscheuliche Praxis zumindest in Europa bald verboten werden, doch international ist kein Ende des Schreckens in Sicht – auch weil sich Länder wie Japan beim internationalen Verbot von finning querstellen.


Was viele Menschen nicht wissen – auch in Deutschland steht das Fleisch von Haien auf der Speisekarte. So werden zum Beispiel die bekannten Schillerlocken aus dem Bauchfleisch des Dornhais hergestellt, der in der internationalen Roten Liste als gefährdet eingestuft wird und in der Nordsee kurz vor dem Aussterben steht. Der Verzehr des Fleisches ist nicht nur aus Artenschutzgründen verwerflich sondern auch gesundheitlich bedenklich. Im Fleisch der Tiere reichern sich erhebliche Konzentrationen von Giftstoffen an, zum Beispiel das gefährliche Methylquecksilber. Viele Haie stehen heute kurz vor dem Aussterben, auch weil die Tiere erst relativ spät die Geschlechtsreife erreichen und sich nur langsam fortpflanzen. Umweltgifte und die fortlaufende Zerstörung von marinen Ökosystemen beschleunigen das Sterben der Haie.


Es wird daher höchste Zeit, dass die Menschen die Haie als faszinierende Mitgeschöpfe und wichtige Gesundheitspolizei der Weltmeere begreifen und sich für Ihren nachhaltigen Schutz einsetzen. Denn nur mit den Haien können die Ozeane auch in Zukunft als intakte Ökosysteme und Nahrungsquelle für den Menschen erhalten werden.

 

Stephan Held


 



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