Kann man ein Lied zu Grabe tragen? „Man sollte zumindest einmal darüber nachdenken“ meint die BUND-jugend Niedersachsen. Unter dem Motto „Friedhof der Lieder“ sangen die jungen KlimaschützerInnen anlässlich der zeitgleich in Rio de Janeiro stattfindenden UN-Umweltkonferenz „Rio + 20“ bekannte Weisen, deren trauriges Ende durch den Klimawandel schon bald kommen könnte. So schallten Lieder wie „Let it snow“ und „White Christmas“ oder auch „Ich will zurück nach Westerland“ durch die niedersächsischen Innenstädte.
Ein vor der in schwarz gekleideten „Trauergemeinde“ aufgestellter Schaumstoffgrabstein klagte an: „Hier ruhen die Lieder, die wir liebten“. Plakate und Flyer informierten die vorbeigehenden und stehenbleibenden PassantInnen über die Gefahren einer ungebremsten globalen Klimaerwärmung.
Trotz der bekannten Herausforderungen haben die Staatenlenker auch in Rio wieder nicht konsequent gehandelt. Vielmehr wurde dort die Worthülse „Green Economy“ als Heilsbringer für mehr Nachhaltigkeit propagiert.
Clara Waldermann, Organisatorin der Aktion „Friedhof der Lieder“, zweifelt deshalb am Erfolg des Treffens. „Ein Wirtschaftskonzept, das nach wie vor auf grenzenloses Wachstum und schnelle Profite setzt, ist sicher nicht das richtige Mittel. Wir fordern endlich konkrete Schritte, die täglich voranschreitende Zerstörung der Natur und die rücksichtslose Ausbeutung lebenswichtiger Ressourcen zu stoppen.“ Zur Konferenz in Rio bleibt den KlimaschützerInnen der BUNDjugend deshalb nur ein bitteres Fazit: „Viel Trallala und nichts dahinter!“ Weitere Infos gibt es unter www.janun.de/bundjugend .
Katrin Reinecke
