BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


BUND Kreisgruppe Wolfsburg feiert Bachrenaturierung

Foto: Gewässeruntersuchungsplatz
Die Attraktion der renaturierten Mühlenriede: ein neu gestalteter Gewässeruntersuchungsplatz. Foto: Manfred Hensel

"Gebt den Flüssen wieder mehr Raum!" Nach dem verheerenden Elbehochwasser im Jahr 2002 gab es viele schöne Absichtserklärungen von Politikern, doch bis heute ist wenig passiert in Deutschland. Noch immer sind Bäche und Flüsse begradigt, ausgebaut, ihrer Überflutungsräume beraubt. Eine Stadt hat nun ernst gemacht mit der Forderung der Umweltschützer und dank der jahrelangen Überzeugungsarbeit der BUND Kreisgruppe einem Bach wieder zu seinem natürlichen Verlauf verholfen: Die Mühlenriede zwischen Mörse und Ehmen bei Wolfsburg mäandriert auf einem Kilometer Länge wieder wie vor ihrer Begradigung im 19. Jahrhundert in ihrem alten Bett. 100.000 Euro hat sich die Stadt Wolfsburg die Rekonstruktion der Mühlenriede kosten lassen, die BUND Kreisgruppe Wolfsburg hat noch einmal 20 000 draufgelegt. "Vier Jahre lang haben wir das Thema Mühlenriede immer wieder auf die lokalpolitische Tagesordnung und in die Presse gebracht", erklärte Dr. Christoph Stein, Leiter der Mühlenriede-Arbeitsgemeinschaft beim BUND Wolfsburg. "Wir haben in all den Jahren mindestens 1000 Leute auf naturkundlichen Exkursionen durch das Mühlenriedetal geschleust." Am Ende zogen alle an einem Strang: Naturschützer, Politiker und Behörden. Einen gelungenen Abschluss der Renaturierung konnten deshalb der BUND und die ebenfalls beteiligte Naturerkundungsstation (NEST) am 20. Mai 2006 mit einem großen Fest an der Mühlenriede feiern. Wolfsburgs Oberbürgermeister Rolf Schnellecke weihte dabei eine neue Gewässerbrücke aus Eichenholz und einen Gewässeruntersuchungsplatz für Schüler ein.

"Der ist das Besondere an dieser Renaturierung", meinte Stein, der zwei örtliche Gymnasien für eine Bachpatenschaft gewinnen konnte. An dem liebevoll gestalteten Gewässeruntersuchungsplatz können nun Schülerinnen und Schüler im Rahmen ihres Unterrichtes Untersuchungen aller Art durchführen, aber auch künstlerisch tätig werden. "Wir haben hier der Natur etwas zurück gegeben", stellte Ortsbürgermeister Peter Kassel aus Mörse zufrieden fest und lobte den Einsatz der unzähligen ehrenamtlichen Helfer und der Stadt Wolfsburg, ohne die diese Renaturierung nicht möglich gewesen wäre.
Arbeit gibt es allerdings auch in Zukunft noch reichlich: "Wir müssen noch mehr Initialpflanzungen im Bereich des Gewässerrandstreifens vornehmen", erklärte Stein. Und das nächste Renaturierungsprojekt sei auch schon in Planung.

lit

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/service/bundmagazin/32006/bund_kreisgruppe_wolfsburg_feiert_bachrenaturierung/