Recycling in Wolfsburg - Ein Leben nach der Flasche ...

... gibt es für viele der rund vier Millionen Korken, die jährlich in Wolfsburg anfallen. Statt wie üblich auf der Mülldeponie zu enden, gelangen seit einigen Jahren immer mehr Wein- und Sektkorken in das Naturschutzzentrum der BUND-Kreisgruppe Wolfsburg. In der Vergangenheit wurden die gesammelten Korken geschreddert und für die Dämmung eines Niedrig-Energie-Hauses in Wolfsburg eingesetzt. Das Haus ist mittlerweile fertiggestellt was also tun mit all den Korken? "Wir waren uns schnell einig, daß die Korken weiterhin in Wolfsburg Verwendung finden und nicht in die 80 Kilometer entfernte Recycling-Station gekarrt werden sollten", berichtet Dagmar Meier, Mitarbeiterin im Naturschutzzentrum und Begründerin der Kork-Sammel-Aktion.

"Zum Wegwerfen jedenfalls ist das Naturprodukt Kork viel zu schade."
Ein neues Kork-Projekt wurde bald gefunden. In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Wolfsburg (Fachbereich Recyclingtechnik) werden die Korken nun in einer eigens dafür gebauten Schredderanlage zerkleinert und anschließend als Dämmschüttgut in der Realschule Fallersleben eingesetzt. Hier dämmen SchülerInnen in dem Projekt "Schule spart Energie" eigenhändig die vielen schlecht isolierten Wände von Klassenräumen mit dem Korkgranulat.

Das städtische Hochbauamt unterstützt das Projekt tatkräftig, in dem es die zu dämmenden Wände baulich vorbereitet, die richtigen Materialien auswählt und die Arbeiten fachlich betreut. Dagmar Meier ist zufrieden über die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten: BUND und Fachhochschule, RealschülerInnen und Schulleitung, Schulverwaltung und Hochbauamt. "Alle haben das Projekt unterstützt", sagt die BUND-Mitarbeiterin.
Dagmar Meier will nun die Verarbeitung und Vermarktung von Recyclingkork in Wolfsburg fest etablieren.

Dazu sollen sich auch Wolfsburger Gaststätten ins Kork-Recycling einklinken und die gesammelten Flaschenstöpsel regelmäßig im Naturschutzzentrum abliefern. Wohin mit den fleißig gesammelten Korken für viele Wolfsburger BürgerInnen ist diese Frage jedenfalls dank des BUND beantwortet.

Sabine Littkemann