Am 19. Juni 1997 starb für alle unerwartet, aber so, wie sie es sich immer gewünscht hat: Mitten aus dem vollen Leben, Lenelotte von Bothmer.

Sie war 12 Jahre, 1971 bis 1983 Vorsitzende des Bundes für Naturschutz und Landschaftspflege, des jetzigen BUND Landesverband Niedersachsen. In dieser Zeit wuchs der Verband von einem Verein mit 360 Mitgliedern zum bedeutenden Umweltverband mit über 5000 Mitgliedern. In fast allen Kreisen und Städten wurden Kreisgruppen gebildet. Der Verband war maßgebend an der Gründung des Bundesverbandes des BUND beteiligt.

Unter Lenelottes Vorsitz entwickelte sich der Verband vom Naturschutzverein zum politischen Umweltverband. Sie verschaffte dem Naturschutz Respekt bei den Fachverwaltungen der Wasserwirtschaft, Landwirtschaft und Forst und auch der Jagd. Durch ihren aktiven Einsatz in der Antiatomkampagne führte sie neue Aktionsformen des friedlichen Widerstandes beim BUND ein und machte ihn zu einem Teil der außerparlamentarischen Opposition.

Als Lenelotte von Bothmer 1983 den Vorsitz an Konrad Buchwald übergab, war der BUND ein organisatorisch gefestigter, mitgliederstarker Verband, der als grünes Gewissen bereits eine wichtige Stimme hatte.
Vergegenwärtigen wir uns, was sie alles im und für den BUND bewirkt hat, so stellt sich die Frage, wie ist ihr das gelungen?

Sie war selbstbewußt im Auftreten gegenüber den Männern der Politik. Sie war sich ihrer Grenzen bewußt und verstand es, die richtigen Leute zur rechten Zeit in die gemeinsame Arbeit einzubeziehen. Lenelotte von Bothmer führte nicht das große Wort, sie verschaffte sich dennoch Gehör. Sie herrschte nicht, sondern wirkte voller Ideen, anregend, motivierend. Obwohl ihre Zeit durch Bundestagsmandat und Engagement in Palästina und Afrika, in der Friedensbewegung voll beansprucht wurde, war sie doch immer, wenn es der Sache diente, zur Stelle, zuverlässig und ohne Termindruck, so als gäbe es für sie nur den BUND.

Es war ein großes Glück für den BUND, daß es eine Frau war, eine Frau mit politischem Instinkt, daß es Lenelotte von Bothmer war, die in der Zeit umweltpolitischen Aufbruchs Inhalt, Aktionsform, Umgangstil und Organisation des BUND Niedersachsen geprägt hat. Es ist dem Verband zu wünschen, daß er sich seiner Vorsitzenden immer wieder in Dankbarkeit erinnert und den von ihr vorgezeichneten Weg nicht verläßt.
Angelika Wolf / Alexander Gaede

Foto: K. Blüher

Termine

11. September: Ausflug zur Öko-Burg Lenzen

Am 11. September ist es soweit: Mit dem Busunternehmen BussaNova aus Hannover geht es in einem bequemen Reisebus nach Lenzen an der Elbe, gelegen zwischen Dömitz und Wittenberge in der brandenburgischen Prignitz. Alle älteren und/oder langjährigen BUND-Mitglieder sind herzlich eingeladen, daran teilzunehemen! Gisela Köthke, Vorsitzende der BUND-Kreisgruppe Lüchow-Dannenberg, wird die Fahrt begleiten und dabei rund um das Thema Elbe und Burg informieren. Auch darüberhinaus wird die leidenschaftliche Naturschützerin und Gärtnerin, die im Landkreis Westprignitz aufgewachsen ist, viel Interessantes aus der Region erzählen können.

Es besteht die Möglichkeit, gegen einen Unkostenbeitrag in Höhe von ca. 10 DM ein Mittagessen im Cafe der Burg einzunehmen. Zu Kaffee, Tee und Kuchen sind die TeilnehmerInnen herzlich eingeladen. Abfahrt ist am 11. September um 8.30 Uhr am ZOB Hannover. Der Bus wird voraussichtlich gegen 19.00 abends zurück sein. Bei Bedarf können Ausflugsteilnehmer in Celle, Uelzen und Dannenberg zusteigen (bitte telefonisch klären!). Kosten pro Person ohne Mittagessen: 25 DM.

Kontakt und Organisation:
Sabine Littkemann,
BUND-Landesgeschäftsstelle,
Goebenstr. 3a,
30161 Hannover,
Telefon: 0511/96569-0.

BUND Landesverband

Regionaltreffen der Kreisgruppen Weser-Ems
Zeit: 30. September, 18.00 Uhr,
Ort: Umwelthaus e.V, Peterstr. 3,
26121 Oldenburg.

Kreisgruppenvorstandstreffen
15. November, ganztägig,
Ort: Freizeit- und Bildungszentrum Weiße Rose, Mühlenberger Markt 1, 30457 Hannover.
Die Termine der Arbeitskreise können in der Landesgeschäftsstelle erfragt werden.