Verkehrspolitik - Zehn Jahre Widerstand gegen den A 20-„KüstenautoWahn“

Mit bunten Aktionen kämpft der BUND seit 10 Jahren gegen den Bau der A20. Foto: Hartmut Jungclaus
Mit bunten Aktionen kämpft der BUND seit 10 Jahren gegen den Bau der A20. Foto: Hartmut Jungclaus

Vor zehn Jahren hat sich der „Koordinationskreis der Initiativen und Umweltverbände gegen die A 20 (A 22)“ gegründet. Von Anfang an beteiligten sich daran Vertreter der betroffenen BUND-Kreisgruppen, und auch der Landesverband unterstützt seitdem die Aktiven vor Ort. Im Jahr 2003 wurde die sogenannte Küstenautobahn A 22 zwischen Westerstede und Drochtersen in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen. Nach der „Zementierung“ des Projektes im Bedarfsplan 2004 schossen die Bürgerinitiativen entlang der 120 Kilometer langen Planungstrasse wie Pilze aus dem Boden. Um den Widerstand zu bündeln, gründete sich im November 2004 der Koordinationskreis.


Für die A 22, inzwischen in A 20 umbenannt, wird nur eine sehr geringe Auslastung prognostiziert. Dem regionalen Verkehr kann sie kaum nutzen. Sie würde aber zahlreiche verkehrsarme, unzerschnittene Räume durchtrennen, die so dringend notwendig sind für den Erhalt der biologischen Vielfalt: Knapp die Hälfte der Trasse verläuft durch wertvolle Moore, und etliche europäische Schutzgebiete würden beeinträchtigt. Der Koordinationskreis setzt sich konstruktiv für eine nachhaltige Mobilität und für den Erhalt des unzerschnittenen ländlichen Raumes ein. Dazu organisierte er in den vergangenen zehn Jahren viele bunte Aktionen, Solidaritätskonzerte, Fahrradsternfahrten und Informationsveranstaltungen, führte Gespräche mit Politikern und machte intensive Pressearbeit. Schon frühzeitig durchkreuzten die A 20-Gegner die Planung mit Gutachten. Sie haben ein detailliertes Alternativenkonzept erarbeitet, und eine Nutzenanalyse entkräftete eindeutig das Argument, die A 20 sei für die Hinterlandanbindung der Seehäfen notwendig.


Der Koordinationskreis hat frühzeitig mit verschiedenen Umweltverbänden, Verkehrsverbänden, Politikern, Betroffenen und Experten kooperiert. Um die Beratung durch einen kompetenten Rechtsanwalt und mögliche Klagen zu finanzieren, wurde ein Schutz- und Klagefonds eingerichtet.


Die Planung der A 20 geht zwar weiter. Aber das hohe Niveau der Arbeit der Gegnerschaft hat schon manchen Tribut von der Planung gefordert. Nach zehn Jahren ist von den sieben Abschnitten der Autobahn erst einer im Planfeststellungsverfahren. Aktuell hat sich der BUND intensiv bei der neuen Konzeption des Bundesverkehrswegeplans 2015 eingebracht und Alternativen vorgeschlagen, wie den Ausbau vorhandener Straßen, die Nutzung bestehender Bahntrassen und – naheliegend an der Küste – den Vorzug des Seewegsvor dem Landweg. Diese Alternativen sind lokal wirksam, umweltfreundlich und kostengünstiger.


Susanne Grube

 



  • Direkt zur Online-Spende, Foto: eyewire / fotolia.com
  • Direkt zum Online-Antrag, Foto: eyewire / fotolia.com
  • Folge uns auf facebook
  • Newsletter abonnieren

Die Wildkatze braucht Mäuse...

Jetzt BUND-Mitglied werden

Das Miteinander von Menschen und Bienen – werden Sie jetzt BUND-Mitglied und erhalten Sie für kurze Zeit den Bestseller-Roman als Dankeschön!

Jetzt Mitglied werden!

Beobachtungstipp

Jahresbericht 2016

Agrarbündnis Niedersachsen

aktion-moorschutz.de/

Give me Moor!

Suche