BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Zeit für einen Wechsel - Renate Backhaus gibt nach 12 Jahren den BUND-Landesvorsitz an Heiner Baumgarten aus Stade ab

Foto: Renate Backhaus

"Renate Backhaus ist eine Symbolfigur des Widerstandes gegen die Atomenergie", würdigte der neue BUND-Bundesvorsitzende Prof. Dr. Hubert Weiger das konsequente Anti-Atom-Engagement der aus dem Amt scheidenden BUND-Landesvorsitzenden. "Mit ihr hat der BUND Niedersachsen Geschichte geschrieben." Nach 12 Jahren ehrenamtlicher Arbeit an der Spitze des niedersächsischen BUND trat die 64-jährige überzeugte Atomkraftgegnerin und Umweltschützerin aus Reppenstedt bei Lüneburg am 19. April in Hannover von ihrem Amt als Landesvorsitzende zurück. "Ich bin stolz darauf, 12 Jahre lang den BUND nach innen und nach außen vertreten zu haben", sagte Backhaus sichtlich gerührt vor rund 100 Landesdelegierten auf der diesjährigen BUND-Jahreshauptversammlung. "Diese 12 Jahre waren eine Bereicherung meines Lebens, und der BUND ist mir - wie die Natur - ans Herz gewachsen." Besonders stolz sei sie darauf, dass der Landesverband während ihrer Amtszeit von 18.000 auf 22.000 Mitglieder angewachsen sei. Der BUND überzeuge nicht nur mit politischen Forderungen, sondern immer mehr auch mit zukunftsweisenden und Mut machenden Projekten wie dem regionalen Vermarktungsprojekt "Heimat braucht Freunde" , dem BUND-eigenen Bauernhof "Wendbüdel" oder mit dem Umweltbildungszentrum Burg Lenzen an der Elbe. "Der BUND hat nicht nur kritisiert, sondern auch praktisch etwas umgesetzt und gezeigt, was Natur- und Umweltschützer für eine lebenswerte Zukunft tun können", erklärte Backhaus, die dem neuen Vorstand als Beisitzerin erhalten bleibt. Die Mutter von drei erwachsenen Kindern möchte in Zukunft aber wieder mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen.

Zum neuen Vorstandsvorsitzenden wählten die Delegierten den 56-jährigen Heiner Baumgarten aus Stade. Baumgarten, der 1985 zum Vorsitzenden der BUND-Kreisgruppe Stade gewählt wurde und am Bau des - nach baubiologischen Kriterien konzipierten - Stader Umwelt- und Naturschutzzentrums mitwirkte, gehört seit 1991 dem Landesvorstand des BUND Niedersachsen an. Der Landschaftsarchitekt hat sich in der Abfallpolitik, der Energie- und Verkehrspolitik einen Namen gemacht und den regionalen Agenda 21-Prozess vorangetrieben. 2005 wurde Heiner Baumgarten zum stellvertretenden Vorsitzenden des Verbandes gewählt und löste damit den damals amtierenden Forstwirt Karl-Friedrich Weber ab. Der Wechsel in der Führungsspitze des BUND bedeute keinen Wechsel in der politischen Arbeit des BUND, versicherten Backhaus und Baumgarten. "Wir werden uns weiterhin überall da einmischen, wo es nötig ist und den Finger in die Wunde legen", sagte der 56-jährige Stader. So werde sich der BUND mit aller Macht dagegen wehren, dass Niedersachsen Kohleland Nummer Eins werde. Statt auf neue klimaschädliche Kohlekraftwerke setzt Baumgarten auf Energiesparen, auf Kraft-Wärme-Kopplung und dezentrale Energieerzeugung. Ein Herzensanliegen ist dem dreifachen Vater das Thema Gesundheit. "Da wird der BUND die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger noch ernster nehmen", sagte der neue Landesvorsitzende. Eine große Gefahr für die Gesundheit der Menschen, aber auch für die biologische Vielfalt, sei die Gentechnik in der Landwirtschaft, die sich ausgerechnet die niedersächsische Landesregierung auf ihre Fahnen geschrieben habe. "Niemand will gentechnisch manipulierte Erzeugnisse auf seinem Teller haben", sagte Baumgarten und kündigte konsequenten Widerstand gegen die Grüne Gentechnik an. "Der BUND setzt sich für ein gentechnikfreies Niedersachsen ein!"

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/service/bundmagazin/22008/zeit_fuer_einen_wechsel_renate_backhaus_gibt_nach_12_jahren_den_bund_landesvorsitz_an_heiner_baumgarten_aus_stade_ab/