Schnellbootrennen "Poker Run 2008" verhindert

Aufatmen an der Elbe: Ein für den 24. Mai 2008 geplantes Schnellbootrennen von Dömitz nach Geesthacht wird nicht stattfinden. Nachdem der BUND Niedersachsen bei den zuständigen Behörden und den Medien Einspruch gegen das Spektakel in geschützten Abschnitten der Elbe erhoben hatte und sich Naturschützer und Politiker vor Ort dem Protest anschlossen, sagte der Veranstalter, die Interessengemeinschaft "Offshoreonly", am 3. April auf seiner Internetseite das Schnellbootrennen auf der Elbe offiziell ab. Als Grund für den Rückzieher gaben die Freunde des schnellen Wassersports die schlechte Presse im Vorfeld des "Poker Run 2008" getauften Powerbootrennens an. "Unsere Hartnäckigkeit hat sich gelohnt", freut sich Stefan Ott vom BUND Landesverband über dieses Ergebnis. Ihn hatte es besonders aufgebracht, dass das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg die so genannte Sportbootssternfahrt von 64 Powerbooten mit Spitzengeschwindigkeiten von bis 120 Stundenkilometern in ökologisch sensiblen Streckenabschnitten der Elbe bereits im Oktober 2007 genehmigt hatte. "Die Genehmigung wurde ohne die Beteiligung der Naturschutzverwaltung und ohne weitere naturschutzrechtliche Prüfungen erteilt", sagt Ott, und das, obwohl die betroffenen Elbabschnitte in Natura2000-Gebieten, zum Teil sogar in der am strengsten geschützten Schutzzone des Biosphärenreservates "Flusslandschaft Elbe" liegen. Der BUND-Experte befürchtete vor allem Lärm und Wellenschlag mit erheblichen Auswirkungen auf Fauna und Flora im Fluss- und im Uferbereich. "Besonders Vögel, die hier im Mai und Juni brüten, wären durch die Schnellboote gestört oder sogar vertrieben worden", kritisiert Ott. "Zur gleichen Zeit treffen sich in Bonn Tausende von Fachleuten aus aller Welt, um die Weichen für den Schutz der Arten und der biologischen Vielfalt für die nächsten Jahre und Jahrzehnte zu stellen, das passt doch nicht zusammen." Mit einem offiziell genehmigten Schnellbootrennen in einem Großschutzgebiet hätte die Bundesrepublik auf der 9. Internationalen Naturschutzkonferenz ausgesprochen unglaubwürdig gewirkt.

Der BUND dringt nun darauf, dass auf Bundeswasserstraßen im Bereich von Natura2000-Gebieten grundsätzlich eine Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben wird. "Schnellboote haben in Schutzgebieten definitiv nichts zu suchen", erklärt Ott.

Lit



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