Der BUND Niedersachsen treibt ein außergewöhnliches Projekt erfolgreich voran. Vor wenigen Monaten kaufte der Umweltverband das Haus in der Goebenstraße 3a in Hannover, in dem seit mehr als 20 Jahren die BUND Landesgeschäftsstelle ihren Sitz hat."Den ersten Mietvertrag unterzeichneten wir am 3. April 1986", kann sich Horst Behnsen, der ehemalige Hauseigentümer und Vermieter, noch gut erinnern. Die langjährige Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung des Landesverbandes war so gut, dass der heute 70-jährige Ruheständler dem BUND im vergangenen Sommer im Zuge einer Erbauseinandersetzung ein Verkaufsangebot für das Haus gemacht hatte. "Ein wichtiges Argument für den Kauf war das Ziel stabiler Kosten für den Geschäftsstellenbetrieb. Damit sichern wir langfristig die Unabhängigkeit des Verbandes", sagt BUND-Landesgeschäftsführer Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler. Möglich sei der Hauskauf aber erst durch die große Spendenbereitschaft der BUND-Mitglieder und -Förderer nach einem Spendenaufruf im November vergangenen Jahres gewesen, bei dem über 80.000 Euro für das Projekt zusammen gekommen seien. "Vielen herzlichen Dank an die Mitglieder! Das war überwältigend und hat unsere Entscheidung zum Kauf noch einmal bestätigt!" Der Landesverband will wie angekündigt das mitten im Stadtteil List gelegene alte Industriegebäude zu einem ökologisch vorbildlichen Niedrigenergiehaus umbauen. Von dem zukünftigen "Umwelthaus" sollen auch die anderen in der Goebenstraße 3a ansässigen Gruppen profitieren - vom Jugendumweltnetzwerk (JANUN) und BUNDjugend über das "Wassernetz" und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) bis hin zur BUND-Kreisgruppe Hannover. "Auch dieser Umbau für den Klimaschutz wird Geld kosten", sagt Bodenstein-Dresler. "Deshalb sind wir weiterhin für jede Spende dankbar!"
Spenden werden erbeten auf das Spendenkonto des BUND: 101030047 bei der Nord/LB Hannover, BLZ 25050000, Stichwort Umwelthaus
Horst Behnsen, der gemeinsam mit seiner Nichte Sonja Hoßbach (geborene Hamman) dem BUND Landesverband Niedersachsen den Gebäudekomplex Goebenstraße 3a im hannoverschen Stadtteil List verkauft hat, will dem Landesverband mit einer Stiftung auch in Zukunft helfen.
Was ist der Zweck der von Ihnen errichteten Heinrich- und Ida-Behnsen-Stiftung?
Ich habe sie zum Andenken an meine Eltern Heinrich und Ida Behnsen errichtet, die die Gebäude in der Goebenstraße nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut haben. Das Grundstück war am 25. März 1945 durch Brand- und Sprengbomben stark zerstört worden. Außerdem möchte ich mit der Heinrich- und Ida-Behnsen-Stiftung meinen Teil zur Bewahrung der Schöpfung beitragen und die Arbeit des BUND Landesverbandes unterstützen.
Warum haben Sie dazu eine Stiftung errichtet?
Ich selbst habe keine leiblichen Nachkommen und möchte deshalb mit einer Stiftung das Erbe meiner Eltern auf eine sinnvolle Weise für die kommenden Generationen erhalten. Das Stiftungsvermögen besteht aus dem vorderen Wohnhaus und einem Garten. Sobald die Stiftung in Kraft tritt, gehen die Überschüsse, die aus der Vermietung der Immobilie erwirtschaftet werden, zu einem Großteil an den niedersächsischen BUND Landesverband.
(Die Fragen stellte Sabine Littkemann.)
