BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Auricher Kröten brauchen neuen Zaun - BUND gibt Spendenaktien aus

Foto: Erdkröten
Photo: Nancy Heusel

"Groß und dick", "glibberig", "nass". So beschrieben der sechsjährige Felix und sein gleichaltriger Freund Dustin Erdkröten. Die beiden kennen sich aus, schließlich waren sie schon bei einer Krötenwanderung dabei. Mit der Kindergruppe des BUND haben sie geholfen, die Tiere in Eimern über Auricher Straßen zu tragen. Dazu werden jedes Jahr noch vor Beginn der Erdkrötenwanderung Amphibienschutzzäune im Straßenseitenraum befestigt, hinter denen in regelmäßigen Abständen Eimer eingegraben werden. In diese fallen die Tiere, die auf ihrer Wanderung zum Laichgewässer die Straße überqueren wollen. Morgens werden die Kröten dann von Naturschützern eingesammelt und über die Straße getragen. Damit die Tiere auch in Zukunft sicher über die Auricher Straßen kommen, benötigen die BUND-Aktiven neue Amphibienschutzzäune, denn: "Die alten sind schon sehr verrottet", erklärte Lutz Mallach von BUND-Regionalverband Ostfriesland während eines Pressegespräches im Februar. Insgesamt etwa 2.500 Meter Zaun müssten an mehreren Stellen im Auricher Stadtgebiet ersetzt werden. "500 Meter davon benötigen wir bereits in diesem Jahr". Das Geld dafür wollen die Naturschützer durch Spenden zusammenbekommen. "Als Großspender konnten wir bereits die Sparkasse Aurich/Norden gewinnen", sagte Rolf Runge vom BUND. Jetzt sucht der BUND auch Privatspender, die über so genannte Naturschutzaktien bei der Finanzierung helfen können. Elf Euro kostet eine solche Aktie. "Dafür können wir genau einen Meter des modernen Krötenzauns anschaffen", erklärte Mallach. "Und der Spender erwirbt damit nicht nur den ideellen Anteil von einem Meter des neues Amphibienschutzzaunes, sondern er hilft vor allem, das Leben von Kröten, Grasfröschen und Teichmolchen zu retten!"

Nicole Böning

Infos und Aktien gibt es bei
Lutz Mallach vom BUND Regionalverband Ostfriesland
unter Telefon 04941/607699 oder per email: bundro@t-online.de

Stichwort Krötenwanderung


Bereits gegen Ende Februar verlassen Erdkröten ihre Winterquartiere, die frostgeschützt unter Baumstümpfen, Brettern oder größeren Steinen, im Laub oder in Erdlöchern liegen. Regen und erste frühlingshafte Außentemperaturen von etwa 10 Grad Celsius veranlassen die Kröten dann, zu ihren Laichgewässern aufzubrechen. Wenn unterwegs die meist in der Überzahl vorhandenen Männchen auf Weibchen stoßen, steigen sie diesen auf den Rücken und klammern sich an ihnen fest. Die nächtlichen "Völkerwanderungen" der Erdkröte setzen meist sehr plötzlich ein. Die gesamte Fortpflanzungsperiode ist oft schon nach wenigen Nächten für einen Großteil der Population abgeschlossen. Dabei kann es vorkommen, dass mehrere Tausend Tiere gleichzeitig in einer Nacht zielstrebig in Richtung Laichgewässer loswandern - aufgesucht wird stets das Gewässer, in dem das Tier seine Umwandlung von der Kaulquappe zur Kröte vollzogen hat. Auf ihren Wanderungen zu den Laichgewässern müssen die Erdkröten dann oft Straßen überqueren und werden dabei von Autos überfahren. Dadurch können örtlich ganze Erdkrötenpopulationen gefährdet sein. Neben Hilfsaktionen, bei denen Erdkröten hinter Schutzzäunen in Eimern gesammelt und dann über die Straße gebracht werden, können zur Krötenwanderung auch ganze Straßenabschnitte gesperrt werden. Unterführungen für Kröten werden heute beim Neubau von Straßen häufig bereits mit eingeplant.

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/service/bundmagazin/22006/auricher_kroeten_brauchen_neuen_zaun_bund_gibt_spendenaktien_aus/