Neue Umweltbildungseinrichtung auf Spiekeroog

Die ostfriesische Insel Spiekeroog wird um eine Attraktion reicher. Am 27. März setzten die Projektleiter und BUND-Mitglieder Florian Schlesiger und Swaantje Fock den ersten Spatenstich für ein Umweltbildungszentrum in der ehemaligen Turnhalle eines Internatsgymnasiums. Anfang 2006 soll hier die Ausstellung ihre Pforten für Besucher öffnen. Zu den zukünftigen Trägern des Bildungsprojektes zählen nicht nur die Hermann Lietz-Schule, die 1928 von dem Reformpädagogen Alfred Andreesen gegründet wurde, sondern auch der BUND Niedersachsen, der im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer bereits vier Nationalparkhäuser betreibt. Mit dem Bau würden endlich zehn Jahre alte Pläne, ein Umweltbildungszentrum an der Hermann Lietz-Schule einzurichten, verwirklicht, freut sich Schulleiter Dr. Hartwig Henke. "Wir hoffen, damit die reformpädagogischen Ansätze der Schule mit Forschungsaktivitäten auf der Insel verbinden zu können." Außerdem schaffe man mit einem Umweltbildungszentrum ein Informationsangebot für die rund 70.000 Ubernachtungsgäste auf der Insel. "Das Interesse der Besucher am Nationalpark ist groß", sagt Biologielehrer Schlesiger.

Kernstück des Bildungszentrums wird eine Ausstellung unter anderem mit Themenblöcken zu Gezeiten, Inselentstehung, Lebensräume und Inselschutz. Neben einer Großaquarienanlage wird das Skelett eines 2003 vor Norderney gestrandeten Pottwals einen besonderen Blickfang darstellen. Außenstationen sollen die Inhalte der Ausstellung im Gelände ergänzen. Geplant sind außerdem ein Museumscafe und ein Seminarraum.

Vom neuen Umweltbildungszentrum werde die gesamte "grüne Insel" Spiekeroog - in der ostfriesischen Inselkette zwischen Langeoog und Wangerooge "die zweite von rechts", profitieren. "Der Naturschutz ist hier eng verzahnt mit der Wirtschaft, die im wesentlichen auf dem Tourismus basiert", erklärt Fock. "Und die Touristen wollen auf Spiekeroog eine ursprüngliche Natur erleben." Die Biologin ist froh, dass die rund 18 Quadratkilometer große Insel von störenden Großbauwerken weitgehend verschont geblieben ist und der Verkehr fast keine Rolle spielt: "Es sind nur ein paar Elektrokarren zugelassen." Alles bewege sich auf den wenigen ausgebauten Wegen oder auf den zahlreichen Dünen- und Waldpfaden. "Wir haben hier ein friedliches Nebeneinander von Mensch, Insel und Meer."

Sabine Littkemann (lit)



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