Landespolitik, personelle Veränderungen im BUND-Landesvorstand und das bis dato relativ "unbekannte Wesen" BUND-Mitglied waren die zentralen Themen der diesjährigen Jahresvertreterversammlung des BUND Niedersachsen in Hannover. Außerdem verlieh der BUND-Vorstand am 16. April gleich drei Mal den Konrad Buchwald-Preis für besondere Verdienste im Natur- und Umweltschutz: an Ursula Sass von der Kreisgruppe Stade, an Heinz-Wolfgang Briese von der Kreisgruppe Cloppenburg und an Karl-Friedrich Weber von der Kreisgruppe Helmstedt. Für den pensionierten Forstmann aus Königslutter war die Ehrung allerdings zugleich ein Abschiedsgeschenk: Nach 20 Jahren Mitgliedschaft - davon 14 Jahre als stellvertretender Landesvorsitzender - hat Karl-Friedrich Weber den BUND-Landesvorstand verlassen. Weber will zukünftig andere Schwerpunkte in seinem umweltpolitischen Wirken setzen, bleibt dem BUND Niedersachsen aber als fachkundiger und geschätzter Mitstreiter und gewiefter Stratege in Sachen Naturschutz erhalten. Webers Nachfolger ist Heiner Baumgarten aus Stade: Der 53-jährige Landschaftsplaner, seit 1991 Mitglied im Landesvorstand, wurde von den Delegierten einstimmig als neuer stellvertretender Landesvorsitzender gewählt.
Was kennzeichnet ein typisches BUND-Mitglied - und vor allem, wann wird er oder sie selbst aktiv? Martina Löw, Freiwilligenreferentin in der BUND-Bundesgeschäftsstelle in Berlin, hat dazu BUND-Aktive im ganzen Bundesgebiet befragt und zum Teil überraschende Antworten erhalten. " Das aktive BUND-Mitglied in Niedersachsen ist im Durchschnitt 52 Jahre alt, männlich und verheiratet", wusste Löw auf der Delegiertenversammlung zu berichten.
Niedersachsen-Aktive hielten ihr BUND-Engagement länger durch als der Bundesdurchschnitt, lobte Löw. Vielleicht seien sie auch einfach "leidensfähiger". Die größte Klage der BUNDler in Niedersachsen: Es fehle am Geld und es fehle an Aktiven. Dabei gäbe es im Bereich Natur- und Umweltschutz ein riesiges Potential an ehrenamtlichem Engagement, ist Löw überzeugt. Doch wie macht man BUND-Mitgliedern die Mitarbeit schmackhaft? Von attraktiveren Angeboten in den Orts- und Kreisgruppen über eine bessere Betreuung und Einarbeitung potentieller Mitstreiter bis hin zu mehr Anerkennung für das doch immerhin ehrenamtliche Engagement reichte die Palette der Antworten. Große Hoffnung setzt Martina Löw nun auf die jüngste Kampagne des BUND: Mit der bundesweiten Aktion Abenteuer Schmetterling (mehr dazu s.u.) sollen selbst hartnäckige "Nur-Beitragszahler" zum Mitmachen beim BUND bewegt werden. "Abenteuer Schmetterling ist eine tolle Sache für alle Beteiligten und hilft den Schmetterlingen!"
Sabine Littkemann (lit)