2005 ist für die BUND-Kreisgruppe Stade das Jahr dreier Jubiläen. Die Gründung der Kreisgruppe jährt sich zum 25. Mal. Das bedeutet ein viertel Jahrhundert Sorge um die Umwelt und Kampf für die Achtung vor der Natur und um ihren Erhalt. Dabei zieht sich die Forderung nach Stilllegung des Atommeilers am Bassenflether Elbstrand wie ein roter Faden durch die Aktivitäten der Kreisgruppe. Das AKW Stade bekam früh den Ruf eines "Schrottreaktors". Immer wieder wies der BUND auf Sicherheitsmängel hin und forderte ein Umdenken in der Energiepolitik. Schließlich war das Stader Kraftwerk das erste, das im Rahmen des so genannten "Atomkonsenses" Ende 2003 abgeschaltet wurde.
Ob Bäume am Ufer eines Sees gefällt werden sollten oder über die Einrichtung einer Straßenbahn diskutiert wurde, ob es um die Vermeidung von Lärm oder das Sparen von Wasser, die Gefahren von Gentechnik in der Landwirtschaft oder ökologische Formen der Lebensmittelproduktion ging - der BUND in Stade bearbeitete ein immer breiter werdendes Themenspektrum. Ein Dauerbrenner bis heute ist der Widerstand gegen eine kurzsichtige Verkehrspolitik, die sich in der Region an den Planungen für die Autobahnen 20, 22 und 26 und den rigiden Vertiefungen der Elbe zeigt.
Beim Thema Hausmüll zielte das BUND-Engagement auf einen umfassenden Bewusstseinswandel nicht nur bei den Bürgern ab - häufig war das mit Konflikten mit Behörden und Parteien verbunden. Für ein innovatives Konzept zur Müllentsorgung erhielt die BUND Kreisgruppe Stade 1994 dennoch den Umweltpreis der Versicherungsgruppe Versiko. Zuletzt zeigte das Engagement der Kreisgruppe im Sommer 2004 Wirkung, als sie sich erfolgreich gegen Pläne des niedersächsischen Umweltministeriums für eine Sondermülldeponie in unmittelbarer Nähe des Hans-Kelm-Hauses einsetzte. Dieses "Umwelt- und Naturschutzzentrum" der Kreisgruppe wurde im April 1995 eingeweiht und feiert nun sein zehnjähriges Jubiläum. In 4.500 Stunden Eigenleistung und nach ökologischen Kriterien errichtet, bezieht das Hans-Kelm-Haus seinen Strom von der Sonne. Im ausgedehnten umgebenden Garten machen Schulkinder eigene Erfahrungen bei der Aufzucht von Kräutern, Gemüse und Obst und erleben Natur hautnah. Als drittes Jubiläum schließlich wird die Kreisgruppe Stade am 11. September 2005 den fünften "Markt der Zukunft" veranstalten. Diese alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung, an der zuletzt über 60 Aussteller teilnahmen, hat sich zu einer einzigartigen Umweltmesse in der Region entwickelt, bei der sich alles rund um dieThemen Umwelt- und Naturschutz und nachhaltiges Wirtschaften dreht.
Uwe Ruprechtemail: Kontakt@bund.stade.net