BUND Emsland - Radioaktivitäts-Messnetz wird ausgebaut

Das Radioaktivitäts-Messnetz der BUND-Kreisgruppe Emsland umfasst zurzeit insgesamt elf Geräte, die kontinuierlich die radioaktive Strahlung in der Umgebung des Atomkraftwerks Lingen überwachen. Die Geräte MONITOR 414 der Firma Genitron aus Frankfurt messen seit 1988 ununterbrochen die Beta- und Gammastrahlung der Luft und haben sich dabei als äußerst robust und zuverlässig erwiesen. Bei den Messwerten zeigen sich immer wieder teils erhebliche wetterbedingte Schwankungen, die aber alle unterhalb der als bedenklich anzusehenden Grenzwerte lagen. Die Geräte stehen in den Ortsteilen von Lingen, Emsbüren und Wietmarschen-Lohne. Da die technische Entwicklung in den letzten Jahren weiter vorangekommen ist, hat die Kreisgruppe vor zwei Jahren zwei neue Spezialgeräte eines Bremer Physikers gekauft, die eine wesentlich differenziertere Auswertung der Daten ermöglichen. Sie arbeiten so überzeugend, dass die Kreisgruppe plant, noch in diesem Jahr eine weitere Station an einem besonders günstig gelegenen Standort einzurichten.

Flächenpool für den Naturschutz wird vergrößert

Große Fortschritte für den Naturschutz hat im Jahr 2004 die BUND-Kreisgruppe Emsland erzielt. Seit rund zehn Jahren ist sie bestrebt, die Kompensationsflächen aus dem Bau der Autobahn A 31 nicht wahllos zerstreut anzulegen, sondern als kompakten Block direkt an das FFH- und EU-Vogelschutzgebiet "Engdener Wüste" anzugliedern. Weil im Abschnitt Emsbüren besonders Feuchtwiesen, Heide, Magerrasen und Teiche vom Bau der Autobahn betroffen waren, wurden in den "Bombenpausen" während der Sommerferien 2002 und 2004 im Sperrgebiet des Bombenabwurfplatzes Nordhorn viele Ausgleichsflächen neu angelegt: 83 Hektar extensiv genutztes Grünland, 42 Hektar Heide und Magerrasen auf Sanddünen, 1100 Meter Sandwälle zur Vernetzung der Heideflächen und 31 naturnah gestaltete Biotopteiche. Bei so ausgedehnten Kompensationsflächen, die zudem ein unmittelbar angrenzendes Naturschutzgebiet deutlich vergrößern, ist die Frage der Effektivität naturgemäß besonders interessant. Aus diesem Grund hatte der BUND im Planfeststellungsverfahren für die A 31 beantragt, ein so genanntes "Monitoring", also eine Erfolgskontrolle, durchzuführen - erste Ergebnisse für einige exemplarisch ausgewählte Tiergruppen liegen inzwischen vor.

So konnten im Jahre 2004 in den neu angelegten Flächen sieben Amphibienarten nachgewiesen werden: Kammmolch, Teichmolch, Wasserfrosch, Grasfrosch, Moorfrosch, Erdkröte und Kreuzkröte. Das ist eine enorm hohe Zahl! Auch bei den Reptilien war das Ergebnis sehr positiv. Hier wurden folgende Arten gefunden: Kreuzotter, Schlingnatter, Blindschleiche, Waldeidechse und in besonders großer Zahl Zauneidechsen. Noch nicht abgeschlossen sind die Vogelbeobachtungen. Erfreulich aber waren die Ergebnisse einer Begehung am 14. April 2005: Auf den neu angelegten Feuchtwiesen rasteten Kraniche. Brachvögel, Kiebitze und Austernfischer waren ebenso zu sehen wie eine Kornweihe und ein ziehender Fischadler. Bis 2008 wird der Flächenpool noch deutlich erweitert werden.

Claus Alfesemail: Claus.Alfes@bund.net



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