Zum Tode von Konrad Buchwald - Ein Leben für den Naturschutz

Foto: Konrad Buchwald

Gespräche über den Gartenzaun mit seinen Nachbarn - Anfang der 60er Jahre in Isernhagen - führten zur Gründung des BUND in Niedersachsen. Das allein macht Konrad Buchwald auch rückwirkend zu einem bedeutenden Naturschützer. Doch es ist nur eine Notiz im Leben eines Mannes, das ein Leben für den Naturschutz war.

Professor Konrad Buchwald war Wissenschaftler, Lehrer, Umweltpoltiker, Gutachter und Schriftsteller. "Es gibt keinen Bereich in Naturschutz und Landschaftspflege, indem er nicht Herausragendes geleistet hat", würdigt Professor Alexander Gaede seinen Vorgänger als Landesvorsitzender des BUND. Konrad Buchwald hatte diese Position von 1982 bis 1991 inne.

Im Jahre 1914 in Jena geboren, studierte er in Heidelberg Biologie, Geografie, Geologie, Mineralogie, Chemie und Physik. Nach dem Krieg führte er in Stolzenau die Zentralstelle für Vegetationskartierung. 1960, zu einer Zeit, als es in Niedersachsen nur drei fachlich vorgebildete Naturschutzbeamte gab, übernahm Buchwald den neu eingerichteten Lehrstuhl für Landschaftspflege und Naturschutz an der TU Hannover. "Dies war eine Wende für die Landespflege in Deutschland in Richtung Naturschutz, ein Glücksfall für unsere Disziplin", sagt Gaede.

Die Liste der wichtigen Positionen, die Konrad Buchwald einnahm, ist lang. Von 1972 bis 1980 war er beispielsweise Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung. 1971 hat er am ersten Entwurf für ein Bundesnaturschutzgesetz entscheidend mitgewirkt. Buchwald widmete sich intensiv dem Schutz von Seen und Meeren. Ein frühes Gutachten über den Bodensee führte zum Umdenken und verhinderte ein Umkippen des Sees. Das Wattenmeer und die Ostfriesischen Inseln lagen ihm besonders am Herzen.

Zu seiner Zeit konnte der BUND in Niedersachsen viele neue Mitglieder gewinnen. Eine große Anfrage des Verbandes führte damals auch zum ersten Umweltbericht der Landesregierung. In seinen zahlreichen Veröffentlichungen standen nicht nur ökologische, sondern auch soziale und ethische Fragen im Vordergrund. Seine Offenheit für neue Themen zeigte sich in der Debatte der großen BUND/Miserior-Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" Mitte der 90er Jahre. Zu den wichtigsten wissenschaftlichen Arbeiten Buchwalds zählen die Handbücher "für Landespflege und Naturschutz" sowie "Umweltschutz - Grundlagen und Praxis".

Auch nach der Emeritierung arbeitete Professor Buchwald täglich zwölf Stunden in seinem Büro. Dem BUND stellte er weiterhin sein unerschöpfliches ökologisches Wissen zur Verfügung. Erst in 2002, mit 87 Jahren, verabschiedeten ihn die Universität Hannover und der BUND in den Ruhestand. Sein letztes Buch galt dem Schutz der Nordsee. Auch sein Altersruhesitz lag dem Meer ganz nah. Am 9. März ist Konrad Buchwald in Flensburg gestorben.



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