Seit vielen Jahren kämpft der BUND Hannover für die Eilenriede als naturnahen Stadtwald. Mit Erfolg: Auf größere Kahlschläge und Pestizide wird seit einiger Zeit verzichtet.
Die Funktion als Klimaoase für die Stadt erfüllt der Wald umso mehr, indem durch Altholzparzellen und eine natürliche Waldentwicklung die Biomasse zunimmt und die Frischluftproduktion gesteigert wird.
Um der Bevölkerung diese Zusammenhänge in der Eilenriede näher zu bringen, wird auf dem Gelände des ehemaligen Vogelschutzgehölzes die Waldstation ausgebaut.
Als wichtiger Baustein kommt jetzt ein Pavillon für verletzte Fledermäuse hinzu, in dem sich Schulklassen und andere Interessierte über die geschützten Tiere informieren können.
Möglich gemacht wird die Fledermaus-Unterkunft durch eine 10.000 Euro-Spende der Deutschen Post AG innerhalb des Projektes "Klimaoase".
Darin fördert die Post in Zusammenarbeit mit dem BUND Umweltprojekte, die mehr naturnahe Grünflächen in die Städte bringen. Mit dem Zuschuss kann in Hannover die vorhandene Vogelvoliere umgebaut und vergrößert werden. Die Außenseiten werden mit Edelstahlgaze bespannt, an der die Tiere klettern können, ohne sich zu verletzen.
BUND-Fledermaus-Expertin Elke Mühlbach freut sich über die großzügige Spende: "Wir haben den Menschen vermittelt, dass sie verpflichtet sind, verletzte Tiere aufzunehmen, denn diese sind streng geschützt. Die Fledermäuse, die bei uns landen, brauchen aber ein gesichertes und angemessenes Quartier."
Außerdem gebe es Tiere, die dauerhaft flugunfähig, aber durchaus in der Lage sind, gesunde Junge zur Welt zu bringen.
Mit der neuen Voliere wird die Möglichkeit geschaffen, den Besuchern vor allem das Leben der Fledermausart Abendsegler näher zu bringen.
Fledermäuse können nur in einem intakten Wald mit reichlich Nahrung und ausreichend Sommer- und Winterquartieren in Baumhöhlen überleben. Der BUND-Kreisgruppe Hannover setzt sich deshalb seit zehn Jahren mit vielfältigen Aktionen für den Schutz von Altholz ein.
Elke Mühlbach: "Die Tiere sind in Indikator für eine naturnahe Eilenriede, und ein naturnaher Wald hat wiederum Auswirkungen auf das städtische Klima. Auch das soll in der neuen Waldstation thematisiert werden."
Die Voliere wird dafür in einen Rundweg mit Höhlenbäumen und Fledermaus-Jagdgebieten eingebettet.
mb
Wer als Kreisverband geeignete "Klimaoase"-Projekte in Städten plant, kann beim Landesverband bis Ende Mai einen Antrag stellen. Ansprechpartner ist Volker Rinne, Tel. (0511)
9 65 69-0.
Die Fledermausbeauftragte Elke Mühlbach erreichen Sie unter Tel. (0511) 55 21 55.