BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Zwei BUND-Vordenker in den Ruhestand verabschiedet - Naturschutz verträgt keine Pause

Foto: Verabschiedung
Im Januar verabschiedete der BUND-Landesvorstand seinen Ehrenvorsitzenden Prof. Dr. Konrad Buchwald (Mitte) in den Altersruhesitz nach Flensburg. Zu den Gratulanten gehörte auch Prof. Dr. Helmut Scharpf (links) und Prof. Alexander Gaede (rechts), ihm dankte der Landesvorstand für sein 40-jähriges BUND-Engagement.

Ein Ziel hat Prof. Alexander Gaede auch nach vierzig Jahren Engagement noch nicht erreicht: Die Umweltverbände haben sich noch immer nicht überflüssig gemacht - trotz ihres Erfolges. Den niedersächsischen Landesverband hat Gaede 1961 zusammen mit einigen anderen selbst gründet und war von 1991 bis 1996 Landesvorsitzender. Als Erfolge des BUND und der Umweltbewegung sieht Gaede, dass Luft und Wasser sauberer wurden, es inzwischen Ansätze für eine Landwirtschaftswende gibt und sich die Bestände fast ausgestorbener Tierarten wie Biber, Kranich und Schwarzstorch langsam wieder erholen.

"Trotzdem sind die Gefahren für die Natur nicht gebannt. Kompetente, wirtschaftlich und parteipolitisch unabhängige Verbände wie der BUND müssen deshalb weiterhin Missstände aufdecken, Lösungswege aufzeigen und Bürger, Politik und Wirtschaft zu aktivem Umweltschutz herausfordern", ist der langjährige Umweltaktivist überzeugt. Wer so denkt, für den ist es auch nach vierzig Jahren noch selbstverständlich, sich gemeinsam mit dem Vorstand Gedanken über die zukünftigen Aufgaben und Ziele des BUND zu machen.

Ein Leben für den Naturschutz, diese Charakterisierung trifft auch auf Prof. Dr. Konrad Buchwald zu. Von 1972 bis 1980 war er Mitglied im Sachverständigenrat für Umweltfragen der Bundesregierung, von 1982 bis 1991 Vorsitzender des BUND-Niedersachsen. Sein unerschöpfliches ökologisches Fachwissen hat er dem BUND auch im hohen Alter noch zur Verfügung gestellt.

So fuhr er mit 82 Jahren an einem brütend heißen Junitag 1996 nach Oldenburg, um dort vor Journalisten auf das Phänomen der so genannten "schwarzen Flecken" im Wattenmeer aufmerksam zu machen, das Wattführer seit einigen Wochen im erschreckenden Ausmaße beobachtet hatten. Erst durch diese Meldungen wurde das Umweltministerium aufgerüttelt; die Pressekonferenz war Auslöser für eine bundesweite intensive Diskussion über den Schutz der Nordsee. Dass die Universität Hannover und der BUND-Vorstand Buchwald erst jetzt mit 87 Jahren auf eigenen Wunsch in den Ruhestand verabschiedet haben, zeigt: Naturschutz hält jung.

Robert Exner

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/service/bundmagazin/22002/zwei_bund_vordenker_in_den_ruhestand_verabschiedet_naturschutz_vertraegt_keine_pause/