Noch gibt es Gips in der Natur - im Südharz zwischen Osterode im Westen und Sangerhausen im Osten. Durch die Verwitterung und Ausspülung des weichen Gesteins ist eine für Mitteleuropa einmalige Landschaft entstanden - reich an Höhlen, Erdfällen, Gipsfelsen, Karstquellen, Bachschwinden und anderen Karsterscheinungen.
Buchen-, Schlucht- und Laubmischwälder, Halbtrocken-, Trocken- und Steppenrasen, Felsfluren und Stillgewässer bilden ein buntes Mosaik unterschiedlicher Naturräume.
"Knips den Gips", so lautet das Motto eines Fotowettbewerbs, den Renate Gehlen und Markus Sternagel jetzt im Auftrag des BUND starten. Die Biologin und der Geograph betreuen seit letztem Herbst ein BUND-Projekt in Osterode, um eine länderübergreifende Regionalentwicklung voranzutreiben, die den Naturreichtum bewahrt: "Wir wollen die naturverträgliche Landwirtschaft und den sanften Tourismus stärken und so den Schutz von Natur und Landschaft verbessern", erläutert Markus Sternagel.
Doch diese Schönheit ist bedroht, denn vielerorts wird Naturgips industriell abgebaut und als Baustoff eingesetzt, obwohl es umweltverträgliche Alternativen gibt.
Gemeinsam mit Landkreisen, Kommunen, Unternehmen und Verbänden sollen Zukunftsperspektiven für die Region entwickelt werden. Lokale Aktivitäten seien kaum bekannt und länderübergreifende Kooperationen selten, haben die beiden BUND-Mitarbeiter herausgefunden. Der Fotowettbewerb soll in der Bevölkerung den Blick für die Landschaftsschönheiten schärfen: "Wer genauer hinschaut, wird feststellen, dass Gipsfelsen in der Natur auf Dauer reizvoller sind als Gips auf glatt verputzten Zimmerwänden", ist Sternagel überzeugt.
Robert Exner
Informationen über den Fotowettbewerb, der noch bis zum 31. Mai läuft, gibt es beim:
BUND Projektbüro Südharz
Aegidienstraße 2
37520 Osterode am Harz
Tel.: 05522-314035/36
Fax.: 05522-314037
BUND-Suedharz@BUND.NET
Geführte Sonntagswanderungen durch die Gipskarstlandschaft
26. Mai 2002
Botanische und geografische Erkundungen über den Kohnstein und die Hörninger Kuppen.
Treff: 10.30 Uhr Nordhausen/Salza, Oberer Parkplatz an der KZ-Gedenkstätte "Mittelbau-Dora".
Führung: Dr. rer. nat. Spangenberg und Dipl.-Geogr. Ralf Hühne.
2. Juni 2002
Botanische Erkundungen in der Rüdigsdorfer Schweiz.
Treff: 13.30 am Abzweig B4 Nordhausen/Krimderode nach Rüdigsdorf, Parkplatz Landgaststätte "Gutshof".
Führung: Heike und Rolf Richter, Neustadt.
9. Juni 2002
Moosberg, Kreuzstiege, Blossenberg
Rund um das Stadtdorf Uhrde/Osterode. Treff: 14.00 Parkplatz Gaststätte Sindram Uhrde.
Führung: Wolfgang Sachitzki, Uhrde.
Weitere Wanderungen sind bei der KVHS Osterode, Telefon und Fax: 05522/960-453
zu erfragen.
