BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Die Sprache der Natur verstehen - wer kommt mit in die Wildnisschule?

Foto: Bogenschiessen
Der Bogen ist eine der ältesten Jagdwaffen der Menschen. Wie damit geschossen wird, zeigt Wildnislehrer Ralph Müller seinen Schülern Felix und Merle

Nicht erst seit der Pisa-Studie ist vielen Menschen klar, dass es bessere Orte zum Lernen geben kann als Schulen. In der Natur- und Wildnisschule des BUND-Mitgliedes Ralph Müller aus Dörpe am Deister muss niemand die Schulbank im Frontalunterricht drücken. Wenn der 40-jährige Vater von zwei Töchtern mit seinen Schülerinnen und Schülern zum Lernen aufbricht, geht es in die Wälder des Deister und des Weserberglandes, manchmal sogar bis nach Schweden oder Kanada.

Seine Schüler sind Väter und ihre Kinder, Familien und Schulklassen Jugendliche und Erwachsene - sie alle eint das Bedürfnis, draußen in der Natur zu sein und uraltes Wissen neu zu lernen. Sie bauen Schutzhütten und lesen Fährten, sie deuten Tierstimmen und Vogelgesänge, sie machen Feuer ohne Streichhölzer und essen selbst gesammelte Wildkräuter, sie streifen durch die Natur, zu Fuß oder mit dem Kanu, und schärfen dabei ihre Sinne für die wilde Natur.

"Bei dem Wildnistraining geht es aber um mehr als um das Erlernen von Techniken", sagt der gelernte Installateur und Handwerksmeister Ralph Müller. "Auf unseren Seminaren suchen wir immer die respektvolle Verbindung zur Natur und damit zu uns selbst.

Wir wollen das uralte Wissen vom Leben und Uberleben in der Natur neu erfahren, und dabei Mut zur Wildnis und zum wilden Denken und Handeln entwickeln." Sind seine Wildnistrainings, bei denen man in einfachen Zeltlagern im Wald übernachtet, also nichts für Stadtmenschen und Hasenherzen? "Es ist spannend und für viele sicher aufregend, ein paar Tage ohne die gewohnten Annehmlichkeiten zu leben", erklärt Müller, gefährlich aber sei das Training nie.

Er ist überzeugt, dass Wildnistraining auch praktizierter Naturschutz ist. "Wer sich so intensiv mit den frei lebenden Tieren und Pflanzen beschäftigt wie wir, und die Natur dabei als seine Lehrerin betrachtet, will sie auch schützen", glaubt Müller. "Meine Schüler lernen auf eine sinnliche und direkte Weise, dass sie von der Natur abhängen."

Das nächste Seminar "Ronja Räubertochter" wird Väter und ihre Töchter im Alter von 8 bis 12 Jahren in den Ith führen, einen Höhenzug bei Hameln mit einzigartigen Wäldern und Felsen. Vom 30. Mai bis zum 2. Juni wollen die TeilnehmerInnen eine schöne Wildniszeit miteinander verbringen, in eigenen Zelten übernachten, fit werden im Feuer machen und im Kochen auf dem Lagerfeuer. Durch die Wälder streifen, Spuren der Tiere lesen, Bogenschießen und Wildpflanzen sammeln, abends am Lagerfeuer sitzen und sich Geschichten erzählen, all das steht auf dem Programm.

lit

Wer sich dafür und für weitere Wildnisfreizeiten interessiert, wende sich bitte an
Ralph Müller
Natur- und Wildnisschule
Tel.: 05156/990316
Fax: 05156/1512
email: ralph.mueller@t-online.de
www.wildnis-natur-schule.de

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/service/bundmagazin/22002/die_sprache_der_natur_verstehen_wer_kommt_mit_in_die_wildnisschule/