Im Kreis Osterode gab es und gibt es viele Umwelt-Themen wie den Gipsabbau in Walkenried oder die Rüstungs-Altlast „Werk Kiefer“ in Herzberg am Harz.
Doch es gab vor Ort keine BUND-Gruppe mehr, die sich mit ihnen befassen konnte. Die Nachbarn aus dem Kreis Goslar sprangen öfter ein und engagierten sich in Osterode. Spätestens seit der Rettung des Hainholzes vor dem Gipsabbau und des Siebertals vor der Talsperre war bekannt, dass sich BUND-Aktive aus dem Nord-Harz auch für den ganzen Harz einsetzen, schließlich sind viele Themen im Harz räumlich ohnehin nicht zu trennen.
Die Harzer BUND-Aktiven haben nun aufgrund der bewährten Zusammenarbeit einen neuen „Regionalverband Westharz“ gegründet, für den es genug zu tun gibt: Ein wichtiges Thema ist der „Landschafts-Raubbau“ im Südharz durch den fortschreitenden Gipsabbau. Gemeinsam mit dem BUND Thüringen setzt sich der neue Regionalverband dafür ein, dass die Länder und die Industrie endlich auf Gipsrecycling im Südharz setzen.
Der BUND fordert daher, dass die Gipsindustrie im Südharz konsequent auf Baustoff-Recycling und Gipssubstitute setzen muss, wenn sie eine zukunftsfähige Entwicklung ihrer Standorte erreichen will. Stattdessen soll aber immer mehr Natur zerstört werden. Für den Regionalverband ist dies absolut inakzeptabel. Bis heute wird durch den Gipsabbau am Harz jeden Tag unwiederbringlich seltener Lebensraum zerstört. Die Tagebaue zerschneiden sogar den so wichtigen Biotopverbund „Grünes Band“. Statt Touristen anzulocken, werden diese von Baggerlärm und Staub verschreckt. Doch als Tagebau-Region hat der Südharz nach Meinung des BUND ausschließlich schlechte Perspektiven.
Dr. Friedhart Knolle
Kontakt:
Tel. (05321) 469 60 75