Die Europäische Kommission hat im Dezember auf Drängen der alten niedersächsischen Landesregierung die Befreiung von der Luftverkehrssteuer für touristische Flüge zu den Ostfriesischen Inseln und nach Helgoland genehmigt. Was die Landesregierung als großen Erfolg feierte, ist nach Ansicht des BUND ein Rückschlag für den Naturraum Wattenmeer und für die touristische Entwicklung in der deutschen Bucht. Das Wattenmeer ist von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt worden und als Nationalpark streng geschützt. Mit rund 10.000 Arten hat das Wattenmeer sowohl qualitativ als auch quantitativ eine international herausragende Bedeutung zur Sicherung der Biologischen Vielfalt. Niedersachsen steht in der Pflicht, eines der letzten Naturparadiese Deutschlands zu erhalten und schädliche Einflüsse von ihm abzuwenden.
Eine Zunahme und Förderung des Insel-Flugverkehrs konterkariert diese Ziele und schadet auch dem Tourismus. Die touristische Qualität des Wattenmeers, das jedes Jahr von rund zwei Millionen Übernachtungsgästen und 16 Millionen Tagesausflüglern besucht wird, liegt insbesondere in der naturräumlichen Schönheit und auch ganz besonders in der Ruhe, die derzeit gerade noch auf den Inseln herrscht. Diese Erholungsqualität nun der Bequemlichkeit einiger Jet-Set Reisenden zu opfern, kann nicht im Interesse der vom Tourismus abhängigen Inselbewohner sein.