BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Kreativer Protest - Der BUND zeigt Flagge für eine neue Agrarpolitik

Der BUND war überall auf der Demo präsent
Der BUND war überall auf der Demo präsent

Was macht ein BUNDler an einem nasskalten Winterwochenende, das man am liebsten mit einer heißen Tasse Tee auf dem Sofa verbringen möchte? Na logisch – er geht zusammen mit tausenden Gleichgesinnten für die Natur und Umwelt demonstrieren! Denn wir vom BUND haben es satt!


Wir haben es satt, dass Millionen Hühner, Puten und Schweine unter erbärmlichen Bedingungen und vollgepumpt mit Antibiotika in der industriellen Massentierhaltung leiden müssen! Wir haben es satt, dass unser Grundwasser aufgrund der Unmengen von Gülle aus Großmastanlagen immer stärker mit Nitrat belastet wird!


Wir haben es satt, dass immer mehr biologisch tote Maiswüsten unsere gewachsene, artenreiche Kulturlandschaft verdrängen!


Um diese Missstände anzuprangern, hat der BUND zusammen mit über 50 Partnerorganisationen im November zu einer Großdemonstration aufgerufen. Ob aus dem Emsland oder dem Wendland, aus der Heide oder dem Harz: Aus ganz Niedersachsen waren BUND-Mitglieder zur Demo angereist und haben sich lautstark für einen Wandel in der Agrarpolitik eingesetzt. Mehr als 2.000 Menschen (manche reden auch von 4.000) zogen in einem farbenfrohen Demonstrationszug durch die Innenstadt von Hannover. Auf hunderten kreativen Bannern und Plakaten, viele davon mit BUND-Logo, wurden die eklatanten Missstände in der Agrarpolitik angeprangert. Sprechgesänge, extra gegründete „Hühnerchöre“, Trillerpfeifen und fetzige „Schrotttrommler“ sorgten für eine lautstarke akustische Untermalung.


Begleitet wurde der Zug von 50 Treckern, die aus ganz Niedersachsen angefahren kamen. Denn die Bauern haben es auch satt, dass sie von ihrer Hände Arbeit kaum noch leben können und der Großteil der Subventionsgelder bei wenigen, industriell wirtschaftenden, Großbetrieben landet.


Bei der Abschlusskundgebung auf dem Opernplatz wurden die Forderungen der Demopartner nochmals an die Politik getragen. Dazu war unter anderem Reinhild Benning, Agrarexpertin beim BUND-Bundesverband, aus Berlin angereist und mahnte unter großem Applaus einen Wandel in der Agrarpolitik und die globale Verantwortung der Verbraucher an. Auch Vertreter aus dem Ökolandbau und der Milchviehhaltung kamen zu Wort, die eindringlich Verbesserungen ihrer Arbeits und Wettbewerbsbedingungen einforderten. Ein besonders emotionaler Moment war der Auftritt von Bernadette Ouattra aus dem afrikanischen Burkina Faso, die die Folgen der europäischen Subventionspolitik für ihr Land darstellte. Durch Dumpingexporte der Agrarindustrie wurden und werden dort lokale Marktstrukturen zerstört und damit Armut und Elend zementiert. Für die irrsinnige Industrialisierung der Landwirtschaft bezahlen also nicht nur die niedersächsischen Steuerzahler und die niedersächsische Natur und Umwelt, sondern auch die Menschen in den Entwicklungsländern.


Die BUND-Aktiven in Niedersachsen können stolz darauf sein, zu einer so wichtigen und gelungenen Demonstration einen ganz erheblichen Beitrag geleistet zu haben. Ob bei den Eingangs- und Abschlussreden, bei der Organisation im Vorfeld und während der Demo, bei der Information der Medienvertreter oder schließlich und endlich bei der Präsenz auf der Demo – der BUND hat sein Soll mehr als erfüllt!

 

 

Tausende Bürger forderten in Hannover eine neue und faire Agrarpolitik
Tausende Bürger forderten in Hannover eine neue und faire Agrarpolitik

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/service/bundmagazin/12013/kreativer_protest_der_bund_zeigt_flagge_fuer_eine_neue_agrarpolitik/