Mitten durch Deutschland zieht sich das Grüne Band. Dort, wo der abgeriegelte Todesstreifen die innerdeutsche Grenze bildete, entstand eine Heimat für bedrohte Pflanzen und Tiere. Der BUND und das Bundesamt für Naturschutz haben in den letzten Jahren neue Wege beschritten, um das Grüne Band besser zu schützen: Es sollte als Naturerlebnisraum entwickelt werden, um der Öffentlichkeit dessen Wert zu vermitteln und um Partner aus Tourismus und Politik für dessen Schutz zu gewinnen. Im Mittelpunkt stand dabei der Dreiklang aus Natur, Geschichte und Kultur.
Seit 2007 haben drei Modellregionen diesen Ansatz umgesetzt, darunter war das durch die Elbe geprägte Vierländereck zwischen Niedersachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern. Dort leben die meisten Weißstörche in Deutschland, und seltene Arten wie Seeadler und Fischotter besiedeln Flussufer, Feuchtwiesen und Auwälder.
Ein BUND-Team auf Burg Lenzen hat mit vielen Partnern vor Ort verhindert, dass wertvolle Lebensräume verschwinden – zum Beispiel wurden Wiesen wieder vernässt, um neue Lebensräume für Amphibien oder Zugvögel zu schaffen. Der BUND hat Einheimischen wie Besuchern – darunter Kinder und Jugendliche – Natur, Geschichte und Kultur am Grünen Band nahe gebracht. Dazu wurden 50 „Grenzerfahrungspunkte“ entwickelt, z. B. ein Grenzturm und mehrere Vogelbeobachtungsstände.
Die Erfolge des Projekts sind bemerkenswert: Auf den renaturierten Naturschutzflächen haben sich seltene Arten wie die Gebänderte Heidelibelle eingestellt. Für Politiker, Touristiker und die Öffentlichkeit steht das Grüne Band heute für wertvolle Natur und spannende Angebote für Einheimische und Touristen.
Der BUND dankt den Förderern: Bundesamt für Naturschutz, Niedersächsisches Umweltministerium, Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, Heidehof Stiftung und Naturstiftung David.
Susanne Gerstner
Internet: www.burg-lenzen.de
