BUND mobilisiert viele Ehrenamtliche - Mit dem Spaten in der Hand im Einsatz für Katz und Maus

In Elze bei Hannover haben viele Kinder mitgeholfen, neue Sträucher für die Haselmaus zu pflanzen. Foto: BUND
In Elze bei Hannover haben viele Kinder mitgeholfen, neue Sträucher für die Haselmaus zu pflanzen. Foto: BUND

Um zum Beispiel eine Streuobstwiese zu erhalten, müssen die Bäume hin und wieder geschnitten werden, und auch ein Amphibienbiotop will gepflegt werden – Naturschutz funktioniert meist nur durch ehrenamtliche Arbeit. In letzter Zeit konnte der BUND Niedersachsen besonders viele Menschen dafür gewinnen, beim Erhalt der Artenvielfalt mitzuhelfen.


Der BUND hatte dazu aufgerufen, ein Wochenende lang für das Überleben der Wildkatze den Spaten in die Hand zu nehmen. Nahe Golmbach im Landkreis Holzminden sollte der erste Wildkatzenkorridor in Niedersachsen gepflanzt werden, um zwei Wälder miteinander zu verbinden. Denn der Lebensraum der Wildkatzen ist zu klein, da unsere Landschaften durch Straßen und Siedlungen zerschnitten sind und Wildkatzen nicht über offene Ackerflächen laufen. Sie brauchen für ihre Wanderungen Sichtschutz.


Um die Wälder zu verbinden, mussten mehr als 2000 Gehölze gepflanzt werden. Die Resonanz auf den BUND-Aufruf war überwältigend: Mehr als 70 Freiwillige reisten ins Weserbergland, um mit anzupacken. Jeder einzelne buddelte mindestens 25 Pflanzlöcher und setzte Sträucher wie Schlehe oder Weißdorn ein – regionale Gehölze, die es künftig der Wildkatze ermöglichen, ihren Lebensraum zu erweitern und der Isolation zu entkommen. Im Frühjahr wird die Agrarlandschaft dort viel strukturierter aussehen und neben der Wildkatze werden auch Vögel, Insekten und Rehwild von den Gehölzen profitieren.


Ulrich Schlette von der BUND-Kreisgruppe Holzminden, der das Projekt zusammen mit dem Landesverband mehr als zwei Jahre lang geplant hatte, freute sich über die tatkräftige Unterstützung anderer BUND-Kreisgruppen, der Niedersächsischen Landesforsten sowie der örtlichen Jägerschaft. Auch die Koordinatorin des BUND-Wildkatzenprojekts, Janina Philipp, war begeistert: „Ich hätte nicht gedacht, dass so viele Menschen helfen würden.“


Wie so viele Tierarten leidet auch die Haselmaus darunter, dass ihr Lebensraum schwindet. Sie ist auf dichte und artenreiche Sträucher angewiesen und ernährt sich von deren Samen, Knospen, Beeren und von Haselnüssen. Wie viele Haselmäuse es in Niedersachsen noch gibt, ist nicht bekannt. Bekannt ist hingegen, dass die Tierart vom Aussterben bedroht ist.


Der BUND Niedersachsen und die Naturschutzjugend (NAJU) Niedersachsen sorgen gemeinsam mit dem Projekt „Die große Nussjagd in Niedersachsen“ dafür, dass die Bilche noch eine Überlebenschance haben. BUND und NAJU haben viele Ehrenamtliche dafür gewonnen, Sträucher für die Haselmäuse zu pflanzen: 20 Schüler der Naturschutz-Arbeitsgemeinschaft der Realschule Bad Bentheim erklärten sich zum Beispiel bereit, der Haselmaus zu helfen. Sie pflanzten mit ihrem Lehrer Walter Oppel 100 Sträucher im Bentheimer Wald wie Haselnuss, Hundsrose und Wildapfel. Die Knospen und Früchte dieser Gehölze dienen der Haselmaus zur Nahrung. Geholfen hat ihnen dabei auch das Fürstliche Forstamt.


Weitere 50 Sträucher hat eine NAJU-Gruppe in Elze bei Hannover auf einer Streuobstwiese gepflanzt, um den Haselmäusen künftig eine neue Heimat zu bieten. Die Gemeinde und der NABU Wedemark haben die Kinder dabei unterstützt.


Der BUND dankt den Projekt-Förderern: Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, Niedersächsisches Landwirtschaftsministerium und Naturschutzstiftung Landkreis Holzminden.

  

 Wollen auch Sie mithelfen?

  • Haselmaus: BUND und NAJU bieten Helferpakete mit Sträuchern für Pflanzaktionen und Nistkästen zur Beobachtung an. Gesucht werden auch „Nussjägermeister“, die gemeinsam mit Kindern nach Spuren der Haselmaus suchen. Informationen unter: www.nussjagd-niedersachsen.de
  • Wildkatze: Der nächste Pflanztermin am Wildkatzenkorridor findet im Frühjahr statt. Das Datum wird im Internet bekannt gegeben: www.bund-niedersachsen.de
  • Projekte der BUND-Gruppen: Viele Orts- und Kreisgruppen suchen Helfer, z. B. bei der Pflege von Streuobstwiesen. Die jeweiligen Internetseiten der Kreisgruppen informieren darüber.

 

 



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