Projekt Wildkatze - es geht weiter

Projektleiterin Janina Philipp (25)
Projektleiterin Janina Philipp (25)

Das länderübergreifende Artenschutzprojekt des BUND für die bedrohte Wildkatze geht in Niedersachsen in eine neue Runde. Dank finanzieller Unterstützung durch die EU und durch die Niedersächsische Bingostiftung kümmert sich ab dem 1. Januar 2010 die Geografin Janina Philipp in der BUND Landesgeschäftsstelle um das Thema Wildkatze. Sie folgt damit Mandy Henning-Hahn, die das Projekt aus familiären Gründen abgegeben hat. Die 25-jährige Bad Harzburgerin ist mit der scheuen Wild­katze und ihren Überlebensproblemen in der zersiedelten Kulturlandschaft bereits vertraut: Philipp hat im Rahmen ihrer Diplomarbeit so genannte Wildtierkorridore am Grünen Band untersucht – das sind Gehölze, Uferstreifen oder Waldinseln, entlang derer Wildtiere Agrarlandschaften durchqueren können. „Davon gibt es leider viel zu wenig“, beklagt die Geografin, die während ihrer Forschungsarbeiten im Harz immer wieder überfahrene Wildkatzen fand.

Niedersachsens Wildkatzenbestände in Harz und Solling sind aufgrund fehlender Wanderkorridore bislang voneinander isoliert, doch das soll sich im Rahmen des Wildkatzenprojektes ändern. Die Korridore ließen sich sogar bis zur Lüneburger Heide verlängern, denn auch dort ist nach Expertenmeinung „Wildkatzenland“. Philipp verweist nach Thüringen, wo gerade der erste große „Grüne Korridor“ entstanden ist: 20.000 Bäume und Büsche verbinden die Waldlebensräume Nationalpark Hainich und Naturpark Thüringer Wald miteinander.

Vom Aussterben bedroht: Nur noch etwa 1.500 Wildkatzen leben in Deutschlands Wäldern. Foto: T. Stephan
Vom Aussterben bedroht: Nur noch etwa 1.500 Wildkatzen leben in Deutschlands Wäldern. Foto: T. Stephan

Der BUND Thüringen, unter dessen Federführung der länderübergreifende „Wildkatzen-Wegeplan“ entwickelt wurde, hofft auf die positive Signalwirkung dieser groß angelegten Pflanzaktion. Insgesamt fünf BUND Landesverbände beteiligen sich mittlerweile am Rettungsnetz für die Wildkatze: Neben Thüringen und Niedersachsen sind dies Hessen, Baden-Württemberg und der Bund Naturschutz in Bayern. Durch die Verbindung der Wildkatzenwälder sollen sich die versprengten Restpopulationen der „Europäischen Wildkatze“ wieder erholen und stabilisieren können. Davon profitieren auch viele andere Tier- und Pflanzenarten. „Die grünen Wanderkorridore verbinden Lebensräume und das natürlich nicht nur für die Wildkatze“, sagt Philipp. Aber sie sei schließlich das Symboltier für die Vernetzung von Wäldern.


(lit)



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