Heizen mit Holz - effizient und umweltschonend

Foto: Scheitholz
Scheitholz für den Kamin oder - noch besser - für eine moderne Holzheizungsanlage. Foto: Archiv

Neben der Windenergie und der direkten Nutzung der Sonnenenergie sind nachwachsende Rohstoffe ein unverzichtbarer Baustein für die zukünftige Energieversorgung. Richtig verwendet ist also auch Holz - als ein nachwachsender Rohstoff - ein umweltgerechter Brennstoff. Mit qualitativ hochwertigem Holz, möglichst aus der Region, einer modernen Heizungsanlage und einer sachgerechten Handhabung lässt sich für behagliche Wärme sorgen, ohne das Klima zu schädigen oder Nachbarn zu verärgern. Denn der nichtsachgemäße Betrieb von Holzheizanlagen und der Betrieb von Öfen geringer Qualität führen häufig zu Nachbarschaftsbeschwerden und bringen den Energieträger Holz auch grundsätzlich in die Kritik. Der BUND möchte auf vermeidbare Fehler hinweisen, die zu Umweltbelastungen und hohen Betriebskosten führen, und zu einer effizienten und in jeder Hinsicht umweltfreundlichen Holzenergienutzung beitragen.

Vom Gesetzgeber wird bei der Verbrennung von Scheitholz lufttrockener Brennstoff mit einem Wassergehalt von maximal 20 Prozent gefordert. Das Stückholz sollte daher ein bis drei Jahre lang regengeschützt und gut durchlüftet gelagert werden. Im häuslichen Leistungsbereich bis 15 kW darf nur naturbelassener Brennstoff verwendet werden. Gestrichene, lackierte oder beschichtete Hölzer, Sperrholz, Faser- oder Spanplatten, verleimtes Holz oder Abfälle dürfen nicht verbrannt werden.

Staubemissionen stehen aufgrund der Umsetzung der EU-Luftqualitätsrahmenrichtlinie in der Diskussion. Auch wenn der Großteil der emittierten Mengen von Verkehr und industriellen Quellen verursacht wird, sind Holzheizanlagen nicht frei von Kritik. Stehen den Emissionsminderungen bei klimaschädlichen Gasen doch erhöhte spezifische Werte bei Staub gegenüber. Holzheizanlagen tragen jedoch nur mit 3,2 Prozent zu den gesamten Staubemissionen und mit 5,8 Prozent zu den Feinstaubemissionen bei.

Die Staubemissionen unterscheiden sich stark hinsichtlich der Verbrennungstechniken und der Holzbrennstoffe. Moderne Pelletkessel emittieren im Vergleich zu älteren Holzöfen nur einen Bruchteil der Staubmenge. Einfachere Verbrennungstechniken wie Kaminöfen oder Durchbrandöfen führen zu höheren Freisetzungen, die den gesetzlichen Grenzwert von 150 mg/m³ auch übersteigen können. Offene Kamine weisen sogar keinerlei Minderungsmöglichkeiten auf. Dies führt zu Mehrbelastungen, wenn solche Anlagen neu installiert oder ältere Öfen aufgrund hoher Erdgas- und Heizölpreise wieder in Betrieb genommen werden. Der Ersatz dieser Kessel durch moderne Pellet- oder Hackschnitzelkessel kann die Staubemissionen also deutlich senken, ohne auf die CO2-freie Wärmeerzeugung zu verzichten.

Um einen guten Ausbrand zu erreichen, müssen Feuerung und Brennstoff aneinander angepasst sein. Wird zu feuchter Brennstoff eingesetzt, kommt es zu unvollständiger Verbrennung. Pelletkessel sind von derartigen Schwankungen am wenigsten betroffen. Die geringsten Emissionen entstehen bei Volllast. Sie können im Teillastbetrieb bei verringerter Wärmeabnahme zunehmen und erreichen im Gluterhaltungsbetrieb Maximalwerte. Die Einbindung eines Wärmespeichers (also große Wasserbehälter mit möglichst 50 bis 100 Liter je kW installierter Leistung bei Scheitholzkesseln) sorgt hier für einen gleichmäßigeren Betrieb und vermeidet zahlreiche Lastwechsel. Um eine gleichbleibend gute Verbrennung zu erreichen, sind eine regelmäßige Reinigung der Wärmetauscherflächen und die sofortige Beseitigung etwaiger Defekte erforderlich.

Sichtbare Anzeichen für eine vollständige Verbrennung sind eine lange Flamme, die Entstehung feiner, weißer Asche und nicht oder kaum sichtbare Rauchgase. Eine unvollständige und somit unwirtschaftliche Verbrennung äußert sich in starken Teer- und Rußablagerungen, dunkler Asche und einer starken Rauchentwicklung.

Durch den Einsatz von effizienten Kesseln und hochwertigen Brennstoffen wird der Konflikt zwischen Klimaschutz und Luft­reinhaltung am besten gelöst. Angenehmer "Nebeneffekt" für die Betreiber ist dabei, dass derartige Anlagen auch die höchsten Wirkungsgrade und die höchste Zuverlässigkeit aufweisen. Eine gute Möglichkeit für die Warmwassererwärmung im Sommer ist die Kombination mit einer thermischen Solaranlage. Dies hat den Vorteil, dass die sommerliche Teillast vermieden wird.

Bei der Planung einer neuen Holzfeuerstätte sollte der Schornsteinfeger frühzeitig einbezogen werden. Er unterstützt die Anwender bei Kesselauslegung, Anschluss, Schornsteinführung und Anlagenbetrieb.

Michael Kralemann
Sprecher des BUND-Arbeitskreises Energie

Ausführlicher Ratgeber unter:
www.umweltbundesamt.de



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