Deutschlands beste Zukunftsscouts im Nationalpark Harz

Foto: Gewinnerinnen und Gewinner des Umweltwettbewerbs TRIOlogisch!
Gute Stimmung trotz Schnee und Kälte: Die 30 Gewinnerinnen und Gewinner des Umweltwettbewerbs TRIOlogisch! im Nationalpark Harz. Foto: M. Malkmus

30 Kinder und Jugendliche zwischen elf und 15 Jahren sorgten am Silvestermorgen in der kleinen Gemeinde Torfhaus mitten im Nationalpark Harz für Aufsehen. Sie nannten sich Zukunftsscouts und waren die GewinnerInnen des Umweltwettbewerbs "TRIOlogisch! Entdecken, Motzen, besser Machen", den die BUNDjugend im April 2007 bundesweit ausgerufen hatte. Die jungen GewinnerInnen hatten kurzerhand den Goetheweg symbolisch mit einem Transparent versperrt, um alle Besucher, die unterwegs waren Richtung Brocken, mit Quizfragen zum Nationalpark Harz zu stoppen und zum Nachdenken über bedrohte Tiere und Pflanzen und geschützte Lebensräume anzuregen. "Darf man im Nationalpark erst ab zwei Meter Schnee im Moor Skilaufen?" oder "Soll man auf den Wegen bleiben, damit man sich nicht verläuft?" Ans Weitergehen war erst zu denken, wenn die manchmal ganz schön kniffligen Fragen beantwortet waren.

"Mit der Aktion wollten wir die Besucher darüber aufklären, dass Nationalparke neben dem Naturerlebnis für den Menschen vor allem dem Schutz bedrohter Tier- und Pflanzenarten dienen sollen", erklärte Martin Malkmus von der BUNDjugend. Und dafür bedürfe es bestimmter Verhaltensweisen. "Wenn die Menschen die Wege verlassen, dann müssen die Tiere, wie zum Beispiel der Luchs, sich immer weiter in den Wald zurückziehen", sagte etwa der dreizehnjährige Zukunfts­scout Niklas. "Und wenn das viele Menschen machen, dann ist der Luchs ständig gestresst und verbraucht viel Energie, die er aber im Winter so dringend braucht um zu überleben", ergänzte die fünf­zehnjährige Lena, Zukunftsscout aus Baden-Württemberg. Spannend war auch die Frage, wieviel Geld die Besucher für den Schutz des Luchses im Harz spenden würden. Die Besucher waren bereit, im Durchschnitt 20 Euro für den Luchs zu geben.

Für weitere Unterhaltung sorgte auch ein selbst geschriebenes Straßentheaterstück: Als Auto oder Auerhuhn verkleidet, zeigten die jungen Leute die Gefahren für die Tiere durch den dichten Autoverkehr auf und forderten von den Ausflüglern, langsamer zu fahren und öfter mal auf den Bus umzusteigen. "So viele Autos wie in Torfhaus habe ich fast noch nie auf einem Platz gesehen", fand die elfjährige Meike. Ihr Wissen über den Nationalpark hatten sich die Zukunftsscouts am Tag vorher von einem Ranger des Nationalparks und im BUND-Nationalparkhaus Altenau-Torfhaus angeeignet und daraus die Idee dieser Aktion entwickelt. Friedhart Knolle von der Nationalparkverwaltung Harz, der bereits zwei Tage vorher den Gewinnern des Umweltwettbewerbes Urkunden und Preise überreicht hatte, war begeistert von dem Engagement der jungen Leute: "Diese Aktion zeigt, wie wichtig es ist, die Menschen über den Sinn eines Nationalparks zu informieren!"

Martin Malkmus/lit

Linie

Der Umweltwettbewerb "TRIOlogisch! Entdecken, Motzen, besser Machen" wird auch im Jahr 2008 wieder angeboten. Auf der Homepage www.triologisch.de können sich interessierte Schüler, Klassen oder Jugendgruppen anmelden.

Kontakt: BUNDjugend, Martin Malkmus 0151/56608109



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