Krankenhäuser helfen dem Klima - BUND verleiht Gütesiegel "Energiesparendes Krankenhaus"

Der BUND hat erstmals zwei Kliniken in Niedersachsen das Gütesiegel "Energiesparendes Krankenhaus" verliehen. Umweltminister Wolfgang Jüttner und BUND-Energieexperte Michael Kralemann überreichten die Auszeichnung an das Krankenhaus Neustadt am Rübenberge und die Elbe-Jeetzel-Klinik aus Dannenberg. "Eigentlich sind Krankenhäuser nicht für die Gesundung des Klimas zuständig, das BUND-Siegel wird aber noch mehr Kliniken ermutigen, dem positiven Beispiel zu folgen", sagte Jüttner.

Um das Gütesiegel zu erhalten, müssen die Krankenhäuser nachweisen, dass sie in drei Jahren den Energiebedarf um mindestens 25 Prozent vermindert haben oder Verbrauchswerte aufweisen, die deutlich unter dem Durchschnitt liegen. Im Neustädter Krankenhaus reduzierten rund vierzig Maßnahmen bei der Wärme-, Dampf- und Stromversorgung die Energiekosten seit 1986 um über 40 Prozent. Die Strom- und Wärmeverbräuche je Bett liegen um 21 Prozent unter den Werten vergleichbarer Häuser.

Die Elbe-Jeetzel-Klinik hat in einem 15 Jahre laufenden Vertrag mit dem Energiedienstleister Siemens/Landis & Staefa eine Einsparung von 27 Prozent der Energiekosten gegenüber 1999 garantiert bekommen. Die CO2-Minderung beträgt 25 Prozent.
Würden alle 200 niedersächsischen Kliniken ähnliche Wege beschreiten, könnten sie zusammen 50 bis 90 Millionen Euro jährlich einsparen.

Das Klima würde um etwa 360.000 Tonnen CO2 pro Jahr entlastet. "Die Finanzkrise vieler Krankenhäuser bietet die Chance, dass jetzt noch mehr Einrichtungen Energie sparen. Das Gütesiegel sorgt dabei für einen zusätzlichen Anreiz", so Michael Kralemann.

Robert Exner

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