Schiene statt Straße - In Soltau hat Norddeutschlands erster Trailerport eröffnet

Einfacher, schneller und umweltfreundlicher soll es beim Transport von großen Warenmengen zugehen. Das verspricht das Soltauer Unternehmen alli Logistik, das Norddeutschlands ersten Trailerport eröffnet hat. An dem neuen Umladeplatz werden Waren vom Lastwagen auf die Schiene verlagert, ohne daß dazu Kräne oder Hebebühnen gebraucht werden. Der Container wird vom Sattelschlepper einfach auf das Schienenfahrzeug geschoben, und das innerhalb von fünf Minuten.
In den USA ist dieses System bereits seit 1980 in Betrieb. In Deutschland hat sich die Bayerische Eisenbahngesellschaft BTZ die Erleichterung zunutze gemacht. In Kooperation mit alli will das Unternehmen auch norddeutschen Firmen den Wechsel von der Straße auf die Schiene ermöglichen. Seit November vergangenen Jahres fahren zwei Containerzüge pro Woche von Soltau nach Verona in Italien.

Nächstes Jahr soll der Umladebahnhof noch erweitert werden, um dann auch Waren per Zug nach München schicken zu können. Daß Soltau als Standort für den neuen Trailerport ausgesucht wurde, ist kein Zufall: Die einfache Zu- und Abfahrt von der Autobahn 7 und die Nähe zu den Ballungszentren Hannover und Hamburg waren entscheidend.

Christina Kreutz

Innerhalb weniger Tage und mit relativ geringem Investitionsaufwand kann praktisch jedes brachliegende Ladegleis zum Trailerport in der Region werden - und damit einen kostengünstigen und bequemen Schienenverkehr in und aus der Region ermöglichen und von Stillegung bedrohten Schienenstrecken neue Bedeutung verleihen.

Voraussetzung für diese Transportform sind allerdings spezielle Container mit Rädern (Sattelauflieger), die während des Transports auf der Schiene "eingezogen" werden können. Die bisherige Verkehrspolitik bevorzugt leider noch immer die kostenintensiven und weit auseinanderliegenden Güterverkehrszentren (GVZ), bei denen in der Regel Straße, Schiene und Kanal zusammentreffen. Es ist umstritten, ob in den GVZ der Warentransport tatsächlich von der Straße auf die Schiene verlagert wird. Der BUND hofft deshalb, daß sich das System der Trailerports bundesweit durchsetzt.

Norbert Reichl, Arbeitskreis Umweltverträglicher Verkehr



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