BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


Aktuelles

Ein erfolgreiches Jahr für Burg Lenzen

Mit fast 3.000 Ubernachtungen und nahezu 10.000 Besuchern auf Burg Lenzen blicken der Verein "Trägerverbund Burg Lenzen" sowie alle Helfer des Burgprojektes auf ein erfolgreiches Jahr 1996 zurück! Besonders die Ausstellung im Heimatmuseum "Der letzte Konsum der DDR" entpuppte sich als regelrechter Publikumsmagnet.

Wie Cristamaria Hey, Organisatorin des Beherbergungsbereiches berichtet, haben sich die Gäste trotz des noch einfachen Standards auf der Burg durchweg wohl gefühlt. Besonders die internationalen Jugendgruppen haben betont, daß sie das Lenzener Burg- und Naturerlebnis in 1997 wiederholen wollen. Der Hinweis im neuen Katalog "Landurlaub in Brandenburg" und die Präsentation auf der Grünen Woche werden im nächsten Jahr sicherlich noch mehr Gäste nach Lenzen auf die Burg führen.

"Sogar Indianer aus Kanada interessieren sich für ein Seminar", weiß Frau Hey.

Am 15. März soll die Burg um eine Attraktion reicher werden: In dem ehemaligen Pförtnerhaus wird eine Burgklause eröffnet, in der sich Besucher und Seminargäste in gemütlicher Atmosphäre stärken können.

Auch in diesem Jahr ist ein Maifest mit Musik und Tanz auf der Burg geplant. Alle BUND-Mitglieder sind herzlich eingeladen, daran teilzunehmen! Zeit: 30. April bis 1. Mai.

Wer auf der Burg übernachten möchte, melde sich bitte in der BUND - Landesgeschäftsstelle bei Volker Rinne, Tel. 0511/9656914 oder Fax 0511/662536. Hier können auch weitere Veranstaltungen, die auf Burg Lenzen geplant sind, erfragt werden.

Foto: Sarah Lüth und Klaus Görtz

Mitgliederwerbung in Göttingen

"Das ist mir noch nie passiert!"

Sarah Lüth staunte nicht schlecht, als sie erfuhr, daß sie das 400. Mitglied der Mitglieder - Werbeaktion des BUND Niedersachsen geworden war. "Das ist mir noch nie passiert", freute sie sich und nahm vom Ersten Vorsitzenden der BUND Kreisgruppe Göttingen, Dr. Hans-Jürgen Thorns, und dem Betreuer der Mitglieder - Werbeaktion, Klaus Görtz, als Dankeschön eine Flasche Wein, natürlich aus ökologischem Anbau, und ein Grünes BUND - Branchenbuch entgegen. "Ich freue mich darüber, bei einer sinnvollen und wichtigen Sache dabei sein zu können", begründet Sarah Lüth ihren Beitritt. "Da liegt es nahe, einen Verband zu unterstützen, der sich für eine saubere und gesunde Umwelt stark macht."

Die Werbeaktion, die im November und Dezember 1996 in den verschiedenen Mensen der Georg- August- Universität in Göttingen lief, war ein voller Erfolg. Insgesamt entschlossen sich 450 StudentInnen, die BUND-Mitgliedschaft zu beantragen. Der BUND hat sich bei allen Neumitgliedern schriftlich bedankt und wird sie regelmäßig mit der Zeitschrift "Natur und Umwelt" sowie mit dem Rundbrief der Kreisgruppe Göttingen über die aktuellen Aktivitäten informieren.

Salzgitter:

Stadt der Zukunft?

Zukunftsfähigkeit macht Schule: Mit dem Entwurf "Für ein zukunftsfähiges Salzgitter" hat es nun eine weitere niedersächsische Stadt schwarz auf weiß, wie es ressourcenschonend, umweltfreundlich und sozial gerecht ins nächste Jahrtausend gehen kann. Die BUND-Kreisgruppe Salzgitter und die lokale Arbeitsgemeinschaft der Entwicklungsorganisation terre des hommes haben die 25 Seiten starke Broschüre gemeinsam herausgegeben.

Die Autoren, zu denen auch die BUND-Kreisvorsitzende Ingrid Ohlendorf zählt, wollen mit ihrer Arbeit einen neuen Rahmen für politisches und städtisches Handeln in den Bereichen Energie, Verkehr, Planung und Umweltschutz setzen. "Wir haben uns an dem Leitbild der Nachhaltigen Entwicklung und an den Beschlüssen der Umweltkonferenz von Rio, der sogenannten Agenda 21, orientiert", erläutert Ingrid Ohlendorf das Konzept des Papiers, das breite Anerkennung erntete: Salzgitters Oberbürgermeister Rudolf Rückert (CDU), das Umweltamt der Stadt und die SPD haben bereits ihr Interesse an dem Arbeitspapier bekundet. Alle Beteiligten wünschen sich nun eine breite öffentliche Diskussion um das Thema Zukunftsfähigkeit und eine rege Bürgerbeiteiligung bei der Erarbeitung einer lokalen Agenda für Salzgitter.
Ein Veranstaltungshinweis: Die Stadt Salzgitter lädt am 5. März 1997 zur einer Podiumsdiskussion zum Thema Zukunftsfähigkeit ein.
Zu den Gästen zählen Prof. Ernst Ulrich von Weizsäcker vom Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie, das an der Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" maßgeblich mitgearbeitet hat, und die BUND-Landesvorsitzende Renate Backhaus. Ort: Fachhochschule Calbecht in Salzgitter, Zeit: 16.00 Uhr. Weitere Information ist beim BUND, Kreisgruppe Salzgitter, unter der Telefon- und Faxnummernummer 05341/59445 erhältlich. Hier kann auch das Heft "Für ein zukunftsfähiges Salzgitter" (bitte 5 DM in Briefmarken beilegen) angefordert werden.

Foto: Strand

Naturschutzstationen vor dem Aus?

Es gärt gewaltig in Niedersachsens Umweltverwaltung: Die soll nach dem Willen von Innenminister Glogowski und Umweltministerin Griefahn radikal verändert werden. Eine Mitte Januar vorgelegte Kabinettsvorlage sieht eine vollständige Neuordnung der Wasserwirtschaftsverwaltung, eine Beschleunigung von Genehmigungsverfahren und eine umfangreiche Kommunalisierung wasser- und naturschutzrechtlicher Aufgaben vor.

Was Monika Griefahn mit den Worten "kundenorientiert, effizient und schlagkräftig beschreibt, ist aus Sicht der großen niedersächsischen Naturschutzverbände BUND, NABU und LBU ein Frontalangriff auf den haupt- und ehrenamtlichen Naturschutz. Die Verbände, die bereits seit Bekanntwerden der Pläne zur Verwaltungsreform im November vergangenen Jahres gegen die Verlagerung der Naturschutzaufgaben "nach unten" Sturm laufen, sehen nun ihre schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Kommunen und Kreise, oft selbst am Rande des finanziellen Ruins, sollen nun bislang landespolitische Aufgaben wie die Ausweisung und Betreuung von Natur- und Wasserschutzgebieten wahrnehmen. Änderungen und Aufhebungen von Landschaftsschutzgebietsverordnungen bedürfen zukünftig nicht mehr der Zustimmung der Oberen Naturschutzbehörde. Dazu Carl-Wilhelm Bodenstein-Dresler, Landesgeschäftsführer beim BUND Niedersachsen: "Gerade auf Landkreisebene wird der Naturschutz allzuoft als Verhinderer anderer Nutzungen angesehen und unterliegt bei der Interessenabwägung."

Ein weiterer heftig kritisierter Punkt der Verwaltungsreform: Das Land will die Trägerschaft für die fünf Naturschutzstationen, die einst als wichtige Reformprojekte der niedersächsischen Landesregierung gefeiert wurden, auf die unteren Naturschutzbehörden abwälzen. Die Naturschutzstationen am Steinhuder Meer und am Dümmer würden dann in die Zuständigkeitsbereiche von drei bzw. vier Landkreisen fallen. Nach Ansicht des BUND ist damit eine einheitliche Betreuung der zum Teil international bedeutsamen Naturräume durch die Naturschutzstationen nicht mehr gewährleistet und die inhaltliche Arbeit der Stationen ernsthaft gefährdet.

"Tourismus im Nationalpark Wattenmeer" war das Thema einer dreitägigen Fachtagung des BUND- Landesverbandes im Oktober 1996. Haupt- und ehrenamtliche Naturschützer diskutierten gemeinsam mit Politikern in Wilhelmshaven neue Konzepte für den Insel- und Küstentourismus.
Mehr zum Thema in der nächsten N&U.
Die Dokumentation der Tagung ist in der BUND- Landesgeschäftsstelle erhältlich.

Griefahn: Agenda 21 als Daueraufgabe

Am 5. Dezember 1996 fanden sich in Hannover mehr als 500 Interessierte aus Verbänden, Politik und Wirtschaft zu einer Auftaktveranstaltung zur Agenda 21 zusammen. Vertreter wichtiger gesellschaftlicher Gruppen wie der Jugend, der Frauen, der Umwelt- , Verbraucher- und entwicklungspolitischen Verbänden, der evangelischen Landeskirche, der Gewerkschaften und Kommunalen Spitzenverbände sowie der Wirtschaft und Landwirtschaft betonten ihren Willen, in einen gemeinsamen Dialog für die Zukunft Niedersachsens zu treten.

Umweltministerin Monika Griefahn setzte sich im Namen der niedersächsischen Landesregierung dafür ein, daß nachhaltige Entwicklung und damit die Umsetzung des in Rio 1992 von 179 Ländern verabschiedeten Aktionsprogramms für das 21. Jahrhundert - kurz Agenda 21 - auch für Niedersachsen eine Daueraufgabe sein wird. Dabei sei es besonders wichtig, daß dieser Prozess von allen gesellschaftlichen Gruppen gemeinsam getragen werde. Renate Backhaus sprach sich im Namen der drei großen Umweltverbände BUND, NABU und LBU dafür aus, konkrete Ziele und Ergebnisse zu erarbeiten und umzusetzen.

Die Landesregierung will die Aktivitäten vor Ort mit einem Runden Tisch auf Landesebene begleiten, der Anfang 1997 eingerichtet wird. Ergänzend zum Runden Tisch wird es thematisch orientierte Arbeitsgruppen geben, die sowohl von Vertretern der gesellschaftlich wichtigen Gruppen als auch der Landesregierung unterstützt werden.

Der Tagungsband ist in der BUND-Landesgeschäftsstelle zu beziehen, weitere Auskünfte bei:
Sibylle Maurer- Wohlatz,
Telefon 0511/96569-12.

BUND-Erfolg in Sachen Cäciliengroden


Mit einem außergerichtlichen Vergleich haben BUND und Bezirksregierung Weser-Ems am 22.1. dem Gerichtsstreit um den Deichbau am Cäciliengroden beendet. (N&U berichtete). Der BUND erzielte damit einen Erfolg für den Naturschutz an der Küste: In vollem Umfang werden die Salzwiesenflächen wieder hergestellt - allerdings an anderer Stelle. Erst die BUND-Klage hat zu diesem weitreichenden Ersatz geführt. Außerdem kommt die Bezirksregierung für sämtliche Kosten des Verfahrens auf. Im Gegenzug nimmt der BUND seine Klage zurück und ermöglicht damit den Weiterbau des Deiches am Cäciliengroden. Damit steht er zu seiner Zusage, daß die Sicherheit der Bevölkerung Vorrang hat.

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Quelle: http://archiv.bund-niedersachsen.de/service/bundmagazin/11997/aktuelles/