Ein spätsommerlicher Septembertag, die ganze Familie ist versammelt zu Kaffee und Kuchen. Doch wer ist mit dabei, um die süße Leckerei zu vertilgen? Wespen. Wespen können ganz schön nerven. Dabei trifft ihr schlechter Ruf die meisten Wespenarten völlig unverdient.
In Deutschland kommen einige Hundert Arten der Hautflügler vor. Manche sind winzig, andere riesig wie die Hornisse, einige sind Einzelgänger, andere leben sozial. Namen wie Holz-, Blatt-, Grab-, Schlupf- oder Wegwespe spiegeln ihre Lebensräume wieder. Die ungeliebten Schleckermäuler unter den Wespen sind jedoch nur zwei Arten der Faltenwespen (die ihre Flügel falten können): Deutsche Wespe und Gemeine Wespe. Diese Arten bilden die größten Völker und sind die einzigen, die sich gerne am gedeckten Tisch bedienen. Doch ungeachtet allen Ärgers sollte man nicht vergessen, dass Wespen eine wichtige Rolle im Ökosystem spielen – vertilgen sie doch jeden Tag bis zu 3.000 Fliegen, Mücken, Motten, Spinnen und andere Kleintiere.
Während die Larven eiweißreiche Nahrung für ihr Wachstum benötigen, brauchen die adulten Tiere, um mobil zu bleiben, schnell verfügbare Energie. Bis Mitte August steht die Versorgung der Larven im Vordergrund, und damit die Suche nach eiweißreichen Insekten. Ist die Brutfürsorge beendet, dreht sich alles um Zucker. Wenn dieser nicht in Form von Nektar aus Blüten, Fruchtsäften oder Honigtau aufgenommen wird, muss eben der Pflaumenkuchen oder die süße Limo herhalten. Wespen stechen nur, wenn sie sich bedroht fühlen, um ihre Beute zu überwältigen und zu lähmen oder einen Angreifer abzuwehren. Sie können dabei mehrmals zustechen. Ihre schwarz-gelbe Signalfarbe dient dazu, potenzielle Feinde vor ihrer Wehrhaftigkeit zu warnen.