Spinnert

Spinnennetz. Foto: Peter Jakobs / CC BY-NC-ND 2.0

Spinnen sind überall um uns herum, ob im Haus, im Wald oder im Garten. In Deutschland gibt es über tausend Spinnenarten. Mit ihren acht Bei­nen gehören sie zu den Spinnentieren (Arachni­da) und leben zumeist räuberisch. Besonders erbeuten sie Insekten, in die sie mit ihren Kieferklauen Verdauungssaft spritzen. Damit lösen sie ihre Beutetiere innerlich auf, um sie dann auszusaugen.

Spinnen gehören zu unseren wichtigsten Nütz­lingen. Und dies nicht nur, weil sie Mil­lionen von unliebsamen Stechmücken vertilgen, sondern auch Unmengen Ernteschädlinge. Trotz ihrer meist acht Augen können Spinnen nicht beson­ders gut sehen. Sie verlassen sich auf ihren Tastsinn: Körper und Beine sind mit Tasthärchen bedeckt, womit sie kleinste Erschütterungen wahrnehmen.

Bei den Webspinnen dient ein Netz als Jagdrevier; die Männchen haben es nicht leicht, sich der Angebeteten zu nähern, ohne selbst zur Mahlzeit zu werden. Zartes Zupfen an den Fäden, Balztänze, ein kleines Beutetier als Geschenk oder gleich der Samen als Paket verpackt, sollen dem Männchen "safer Sex" garantieren.

Im Spätherbst krabbelt der Nachwuchs aus den Eiern im schützenden Kokon. Diese jungen Spinnen sorgen jetzt im Altweibersommer an sonnigen Herbsttagen für ein ganz besonderes Phänomen. Sie spinnen feine, glitzernde Spinnfäden, an deren Ende sie vom Winde verweht werden. So überwinden die kleinen Spinnen große Distanzen, bis sie ein Winterquartier aufsuchen.

Wasserspinne. Foto: Norbert Schuller / CC BY-SA 3.0

Ganz schön verrückt, was Spinnen rund um die Welt alles können: Die Wasserspinne jagt und lebt in einer Art luftgefüllten Taucherglocke, die mit Spinnseide ausgelegt ist. Sie ist die einzige Spinne, die unter Wasser lebt. Klebrige Netze spucken kann die Speispinne. In Sekundenbruchteilen spuckt sie bis zu 20-mal ein klebrig-giftiges Netz auf ihr Opfer und fixiert es so am Boden. Die Bolaspinne bastelt aus ihren Spinnfäden eine klebrige Angelschnur, die sie mit dem Duftstoff weiblicher Motten versieht. Damit fängt sie angelockte Männchen. Auch Vampire gibt es unter den Spinnen: Evarcha culicivora bohrt mit hakenförmigen Fangzähnen Moskitos an, die gerade Blut gesaugt haben.

Beobachtungstipp

Spinnennetze sind zum Beispiel in Hecken oder hohen Stauden zu finden. Der Morgentau macht mit einer Vielzahl kleinster Tröpfchen die Netze von Trichter- und Radnetzspinnen schön sichtbar. Doch auch während des Tages kann man die Netze bewundern, indem man sie mit Wasser aus einer Sprühflasche benetzt.

Webtipps

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Alle Tipps zur Naturbeobachtung stammen von K. Schmiing (Diplombiologin).




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